CSU-Politiker Söder: Islam gehört nicht zum Fundament unserer Kultur

23. März 2016 in Deutschland


Bayrischer Finanzminister fordert «geistigen Kurswechsel in der deutschen Politik». Ein Grund für den Erfolg der rechtspopulistischen AfD sei die «verfehlte Flüchtlingspolitik und ihren nicht absehbaren Folgen».


Frankfurt (kath.net/KNA) Der CSU-Politiker Markus Söder (Foto) hat ein aus seiner Sicht falsches Islamverständnis angeprangert. «Sicher: Viele Menschen islamischen Glaubens leben in Deutschland und gehören zu unserer Gesellschaft», schreibt der bayerische Heimat- und Finanzminister in einem Gastbeitrag für die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» (Mittwoch). «Aber der Islam gehört - anders als Christentum und Judentum - nicht zum Fundament unserer Kultur», so Söder unter Anspielung auf ein Zitat von Christian Wulff.

Der frühere Bundespräsident hatte 2010 wörtlich gesagt, Christen- und Judentum seien «zweifelsfrei» Bestandteil der deutschen Kultur. «Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland.» Die Äußerung löste heftige Debatten aus. Zu den Politikern, die Wulffs Formulierung seither aufgriffen, gehörte auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Söder forderte in seinem Gastbeitrag einen «geistigen Kurswechsel in der deutschen Politik». Bei den Bürgern habe sich in den vergangenen Jahren Verdrossenheit über die etablierten Parteien breit gemacht. Ein Grund für den Erfolg der rechtspopulistischen AfD sieht Söder in der «verfehlten Flüchtlingspolitik und ihren nicht absehbaren Folgen». Dahinter stehe aber auch ein «Unbehagen über Political Correctness». Beispiele dafür seien die Debatte über den Islam, aber auch die Euro-Rettungspolitik sowie die Geldmarkt- und Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB).

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Foto Bayrischer Finanzminister Söder © CSU-Fraktion im Bayrischen Landtag


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