Bischof: Euthanasievorschlag sollte uns ‚zutiefst erschüttern’

9. März 2016 in Weltkirche


Dem kanadischen Parlament liegt ein neuer, sehr liberaler Gesetzesvorschlag zur Regelung von Euthanasie vor. Kardinal Collins ruft zu Protesten dagegen auf.


Toronto (kath.net/LSN/jg)
Der Bericht des kanadischen Parlamentsausschusses zur Euthanasie sollte die Katholiken „zutiefst erschüttern“, schreibt Thomas Kardinal Collins, der Erzbischof von Toronto, in einem offenen Brief, der am Wochenende vom 5. und 6. März in allen 225 katholischen Pfarren des Erzbistums vorgelesen wird.

Der Bericht ist am 25. Februar im Parlament eingebracht worden und soll die Rahmenbedingungen für die neuen Gesetze für Euthanasie und assistierten Suizid festlegen.

Die 21 Vorschläge des Berichts sehen unter anderem vor, psychologische Erkrankungen alleine als ausreichenden Grund für Euthanasie anzuerkennen, Menschen mit degenerativen Syndromen wie Demenz zu gestatten, den Zeitpunkt ihrer Tötung zu bestimmen und empfiehlt schließlich Euthanasie auch für Kinder zugänglich zu machen.

Alle öffentlich finanzierten Krankenhäuser – einschließlich der Häuser mit katholischen Trägern – sollten verpflichtet werden, Patienten zu töten, wenn deren Wunsch zu sterben den neuen Richtlinien entspricht. Ärzte, welche die Tötung selbst nicht durchführen wollen, sollen verpflichtet werden ihre Patienten an andere Ärzte zu überweisen, die zur Sterbehilfe bereit sind, empfiehlt der Ausschuss.

„Es ist unglaublich, dass wir so weit gekommen sind“, sagt Collins gegenüber dem Catholic Register. Er lädt alle Katholiken ein, an ihre Abgeordneten und an den Premierminister zu schreiben und diese auf die Probleme des Berichts hinzuweisen. Er empfiehlt weiters die Unterstützung der Plattform „Coalition for Healthcare and Conscience“, einen Zusammenschluss von christlichen Gesundheitseinrichtungen und mehr als 5.000 Ärzten.


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