'Bemerkenswert ist Eure ungebrochene Treue zur Kirche und zu Christus'

3. März 2016 in Jugend


Augsburger Weihbischof Wörner dankt im Grußwort an die „Katholische Pfadfinderschaft Europas“ (KPE), „dass viele von Euch die eucharistische Anbetung und die Beichte sehr schätzen“ – KPE feierte 40-jähriges Jubiläum


Neu-Ulm (kath.net/pm) Die katholische Pfadfinderschaft Europas, Mitglied der europäischen Pfadfindergemeinschaft UIGSE, feierte am 27.02.2016 mit einem großen Bundesfest in Neu-Ulm ihr 40-jähriges Jubiläum, sowie das 60-jährige Bestehen des internationalen Dachverbandes. Es kamen fast 1000 Pfadis zu der Veranstaltung. Die KPE war am 15. Februar 1976 im hessischen Fortbach gegründet worden, einer der Mitbegründer war der 2008 verstorbene Pater Andreas Hönisch (SJM) gewesen.

Marcus Morath, Präsident der KPE, zog ein erfolgreiches Resümee aus den vergangenen 40 Jahren. Bei der erfreulich großen Zahl an Eheversprechen und Priesterberufungen, gehe es in der KPE immer um den Einzelnen. Er betonte, dass es die Aufgabe der KPE sei, junge Menschen gemäß den Regeln und Methoden des Pfadfindertums auszubilden und ins Leben zu begleiten. Dies alles geschehe auf dem Fundament des katholischen Glaubens und einer besonderen Liebe zur Gottesmutter Maria. Neben dem Abenteuer seien für Pfadfinder der KPE auch der Empfang der Heiligen Sakramente, der Schutz des (ungeborenen) Lebens, sowie die Bereitschaft zum Dienst am Nächsten, wichtige Elemente ihres Lebens.

kath.net dokumentiert das Grußwort von Weihbischof Florian Wörner in voller Länge

Liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder,

herzlich grüße ich Euch! Ihr seid von überall her zusammengekommen, um hier in Neu-Ulm Euer Bundesfest zu feiern. In diesem Jahr 2016 begeht Ihr ein Doppeljubiläum: den 40. Geburtstag der KPE und den 60. Geburtstag Eures Dachverbandes, der UIGSE-FSE. Das sind stolze Zahlen. Aber noch bemerkenswerter ist Eure ungebrochene Treue zur Kirche und zu dem, der sie gestiftet hat, in ihr lebt und durch sie wirkt, ja, dessen Leib die Kirche ist: Jesus Christus.

Für diese Treue seid Ihr bekannt; das ist sozusagen Euer „Markenzeichen“; mich freut das sehr! Darauf kommt es an: in Zeiten, in denen es Gott und der Kirche manchmal recht schwer gemacht wird, mutig und selbstverständlich dazu zu stehen, auch und gerade dann, wenn man dafür selbst angegriffen wird.

Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, lässt Gott durch einen Engel der Gemeinde von Philadelphia, die ebenfalls in schweren Zeiten treu geblieben ist, sagen: „Ich kenne Deine Werke, und ich habe vor Dir eine Tür geöffnet, die niemand mehr schließen kann. Du hast nur geringe Kraft, und dennoch hast Du an meinem Wort festgehalten und meinen Namen nicht verleugnet. … Du hast Dich an mein Gebot gehalten, standhaft zu bleiben; daher werde auch ich zu Dir halten und Dich bewahren …“ (Offb 3,8.10).

Dieses wunderbare Versprechen Gottes gilt auch heute, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder. Gott öffnet den Treuen eine Tür, die niemand mehr schließen kann. Er sieht unser Bemühen, an seinem Wort und seinen Geboten festzuhalten und ihn nicht zu verleugnen, selbst dann nicht, wenn andere uns für unsere Zugehörigkeit zu ihm und seiner Kirche bzw. zur Pfadfinderschaft verspotten. Bleibt treu, haltet weiterhin zu ihm! Er und seine Kirche brauchen Euch. Denn nichts kann das Herz der Menschen besser erreichen als das mutige und frohe Zeugnis junger Leute, die erkennen lassen, dass die Freude an Gott ihre Kraft ist (vgl. Neh 8,10) und dass es schön ist, katholisch zu sein.

Ihr habt da eine echte Mission, insbesondere unter Euren Altersgenossen! Ich weiß, dass das nicht immer leicht ist. Aber habt keine Angst! Gott lässt seine Freunde nicht hängen. Er möge Euch Eure Treue reich vergelten!

Dann möchte ich noch eine weitere Bitte an Euch richten: Nützt das Außerordentliche Heilige Jahr der Barmherzigkeit, um immer tiefer in die Liebe zu Jesus Christus hineinzuwachsen! Wie sollen wir das tun, fragt Ihr vielleicht.

Nun, zuallererst im Sakrament der Beichte, das man auch das Sakrament der Barmherzigkeit Gottes nennen könnte. Empfangt dieses Sakrament gerne und regelmäßig! In ihm wartet Gott sehnsüchtig auf Euch, um Euch immer wieder in seine Arme zu schließen, um Eure Lasten von Euch zu nehmen, Euch zu trösten, zu heilen und Mut zu machen, wenn Ihr nicht mehr weiter wisst.

Es gibt noch ein weiteres Sakrament, in dem Ihr die Barmherzigkeit Gottes in ihrer ganzen Tiefe erfahren könnt: das Sakrament der Eucharistie. Feiert die Hl. Messe und pflegt die eucharistische Anbetung, sooft und solange es Euch möglich ist. Die Sel. Mutter Teresa (am 4. Sept. 2016 wird sie heiliggesprochen) sagte einmal: „Als wir (in unserer Gemeinschaft) mit der täglichen Anbetung begannen, wurde unsere Liebe zu Christus viel intimer, unsere Liebe zueinander verständnisvoller, unsere Liebe zu den Armen mitleidvoller und die Anzahl der Berufungen hat sich verdoppelt. … Die Zeit, die wir in unserer täglichen Audienz mit Gott verbringen, ist der wertvollste Teil des ganzen Tages.”

Auch Ihr, liebe Pfadfinderinnen und Pfadfinder, werdet diese Erfahrung machen: Wenn Ihr regelmäßig vor Jesus in der Eucharistie hintretet und noch mehr, wenn Ihr ihn beim Empfang der hl. Kommunion regelmäßig in Euer Herz aufnehmt, wird er Euch immer mehr an sein Herz ziehen und Euch durch seine Liebe und seine Barmherzigkeit in der Tiefe verwandeln. Dass viele von Euch die eucharistische Anbetung und die Beichte sehr schätzen, habe ich bei Eurem wertvollen Engagement für die Initiative Nightfever im Augsburger Dom seit dem Jahr 2008 wahrgenommen. Auch dafür möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich und herzlich bedanken!

Gott segne Euch und gehe mit Euch!
Im Gebet mit Euch verbunden
Euer
Florian Wörner
Weihbischof in Augsburg

Fotostrecke von der Jubiläumsveranstaltung einschließlich Singewettbewerb









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