Kardinal Pell vertraut auf Unterstützung des Papstes

2. März 2016 in Weltkirche


Der von der australischen Missbrauchskommission befragte Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats war am Montag bei turnusmäßigem Treffen bei Franziskus


Rom (kath.net/KAP/red) Kardinal George Pell setzt mit Blick auf seine Aussage vor der staatlichen australischen Missbrauchskommission auf das Vertrauen von Papst Franziskus. "Ich habe die volle Unterstützung des Papstes", zitierten ihn italienische Medien (Dienstag). Dies habe der Kardinal am Montagabend kurz vor Beginn seiner zweiten Videoaussage vor dem Untersuchungsgremium gesagt. Demnach ist Pell auch zu einem Treffen mit Missbrauchsopfern bereit. Mehrere von ihnen sind unter den Zuhörern bei der öffentlichen Befragung Pells in einem römischen Hotel.

Am Montag war Pell, der Präfekt des vatikanischen Wirtschaftssekretariats, zu einem turnusmäßigen Treffen bei Franziskus. In der Nacht davor hatte die australische Missbrauchskommission die Befragung des Kardinals per Videoschaltung nach Rom begonnen. Dabei ging es insbesondere um Missbrauchsfälle in der australischen Diözese Ballarat, wo Pell als Priester und bischöflicher Vikar für das Schulwesen tätig war.

Missbrauchsopfer werfen Pell vor, sexuelle Übergriffe vertuscht und Täter gedeckt zu haben. Der Kardinal räumte an den ersten zwei Tagen der auf insgesamt drei Tage angelegten Befragungen "enorme Fehler" der Kirche im Umgang mit Missbrauchsfällen ein. Er belastete zudem seinen früheren Vorgesetzten. Der damalige Bischof seiner Heimatdiözese Ballarat, Ronald Mulkearns, habe ihn über die wahren Gründe für die Versetzung eines übergriffigen Priesters getäuscht. Gegen Mulkearns wird schon seit längerem ermittelt, kath.net hat berichtet.

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