Bischöfe gegen UNO-Kampagne zur Abtreibungsliberalisierung

11. Februar 2016 in Weltkirche


Angesichts des in Lateinamerika grassierenden Zika-Virus haben die Vereinten Nationen die Staaten der Region aufgefordert, bestehende Restriktionen der Abtreibung zu liberalisieren - Kardinal Maradiaga: Es gibt keine "therapeutische Abtreibung"


Genf (kath.net/LSN/jg)
Die Vereinten Nationen haben die Staaten Lateinamerikas aufgefordert, bestehende Einschränkungen der Abtreibung aufzuheben. Sie begründen dies mit dem Auftreten des Zika-Virus in diesen Ländern und den verbundenen Risiken für Schädelfehlbildungen bei Babys (Mikrozephalie).

Rechtliche und politische Einschränkungen des Zugangs zu Verhütungsmitteln und Abtreibungen sollten „dringend überdacht werden“, verlangt Seid al-Hussein, der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen für Menschenrechte. Sie müssten an den Verpflichtungen ausgerichtet sein, die dem „Recht auf Gesundheit“ für alle entsprechen würde, sagt er.

Die Bischöfe Brasiliens sehen das als falschen Zugang. Man solle doch das Virus bekämpfen und nicht die Menschen die damit infiziert seien, schreiben sie in einer Erklärung. Oscar Kardinal Rodriguez Maradiaga, der Erzbischof von Tegucigalpa (Honduras) hat den Begriff „therapeutische Abtreibung“ scharf kritisiert. Therapeutisch bedeutet heilend, eine Abtreibung heilt aber nichts. Sie zerstört ein unschuldiges Leben“, sagt er in einer Predigt.


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