Erzbischof besucht Zentrum für gleichgeschlechtliche Flüchtlinge

13. Jänner 2016 in Deutschland


Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg: Erzbischof wolle sich im persönlichen Gespräch über Lage von homosexuellen und transgeschlechtlichen Flüchtlingen informieren - Auch in Deutschland, etwa in den Unterkünften, mit Gewalt konfrontriert


Berlin (kath.net/KNA) Der neue katholische Hauptstadtbischof Heiner Koch besucht am Donnerstag das Zentrum für Migranten, Lesben und Schwule (MILES) in Berlin-Charlottenburg. Dabei wolle der Erzbischof sich im persönlichen Gespräch über die Lage von homosexuellen und transgeschlechtlichen Flüchtlingen informieren, kündigte der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) an. Sie würden auch in Deutschland, etwa in ihren Unterkünften, mit Gewalt konfrontiert.

Das LSVD-Projekt MILES bietet gleichgeschlechtlich orientierten Flüchtlingen und ihren Angehörigen psychosoziale Beratung, leistet erste Hilfe in Krisensituationen und vermittelt an andere Beratungseinrichtungen weiter. Weitere Angebote sind Rechtsberatung, Vortragsreihen und Kulturabende. Darüber hinaus hilft MILES beim Aufbau von Selbsthilfegruppen und deren Vernetzung.

Koch ist seit vergangenem September Berliner Erzbischof. Auch sein Vorgänger Rainer Maria Woelki traf vor gut vier Jahren kurz nach seinem Amtsantritt mit Vertretern des LSVD auf deren Initiative zusammen. Die Begegnung fand im Erzbischöflichen Ordinariat, der Verwaltungszentrale des Erzbistums Berlin, statt. Themen waren damals die Beschäftigung homosexueller Mitarbeiter im kirchlichen Dienst und die kirchenkritische Demonstration während des kurz danach stattfindenden Berlinbesuchs von Papst Benedikt XVI. am 22. September 2011. Der LSVD gehörte zu den Organisatoren der Anti-Papst-Demonstration.

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