Bethlehem: Weniger Touristen als im Vorjahr

28. Dezember 2015 in Chronik


An Weihnachten waren nur 40 Prozent der Hotels belegt.


Bethlehem (idea)
In Bethlehem wurden in diesem Jahr weniger Besucher gezählt als sonst. Die andauernde Gewaltwelle habe viele Ausländer vom Besuch des Ortes abgehalten, an dem Jesus Christus geboren wurde, berichten Tourismusexperten. Nach Angaben der Bürgermeisterin von Bethlehem, Vera Baboun, waren die Hotels nicht einmal zu 40 Prozent ausgebucht. Bis Ende November 2015 seien 798.000 Touristen gekommen.

Im vergangenen Jahr seien es rund 1,1 Millionen Menschen gewesen, davon knapp 70.000 allein im Dezember. In seiner Weihnachtspredigt rief der römisch-katholische Patriarch von Jerusalem, Fuad Twal, zu einem Ende der Gewalt und zu neuen Friedensverhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern auf: „Genug! Wir sind dieses Konflikts müde, wenn wir das Heilige Land mit Blut besudelt sehen.“

Religion werde zur Rechtfertigung von Gewalt missbraucht, obwohl der Glaube an Gott eigentlich ein Ansporn für Barmherzigkeit und Brüderlichkeit sein sollte. Laut Twal könnte man denken, dass die Geburt Jesu und die Weihnachtsbotschaft vergeblich gewesen seien.

Mehr als 20 Tote durch Attacken von Palästinensern

Bei den fast täglichen Messerattacken meist jugendlicher Palästinenser auf Passanten starben in den letzten drei Monaten mehr als 20 israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte. Polizisten erschossen viele Attentäter. In Bethlehem wird noch zweimal an die Geburt Jesu erinnert. Die Orthodoxen feiern Weihnachten am 6. Januar, und zehn Tage später findet das armenische Weihnachtsfest statt.


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