Irak: Gouverneur von Kirkuk erklärt 24. Dezember zum Feiertag

20. Dezember 2015 in Weltkirche


"Auf diese Weise können auch Muslime ihre Verbundenheit mit ihren christlichen Mitbürgern zum Ausdruck bringen"


Wien-Bagdad (kath.net/KAP) Völlig unterschiedliche Signale im Hinblick auf die Situation der Christen kommen aus dem Irak. Als Zeichen der Solidarität der Politik mit den Christen hat der Gouverneur der Provinz Kirkuk, Necmettin Karim (ein Kurde), angeordnet, dass der 24. Dezember in der Provinz ein öffentlicher Feiertag sein soll. Auch die Schulen bleiben geschlossen. Auf diese Weise - so der Gouverneur - könnten auch Muslime ihre Verbundenheit mit ihren christlichen Mitbürgern zum Ausdruck bringen. Wie die Stiftung "Pro Oriente" am Donnerstag berichtete, erneuerte der Gouverneur allerdings auch den Alarm im Hinblick auf Aktivitäten "krimineller Gruppen, die Terror verbreiten".

Kirkuk ist rund 180 Kilometer von Mossul entfernt. Die Stadt konnte seit Juni 2014 die Offensiven und Expansionsversuche der "Daesh" (IS)-Terroristen abwehren, vor allem weil kurdische Peschmerga-Milizen die Stadt verteidigen.

In Bagdad hingegen sind - wie die vatikanische Nachrichtenagentur "Fides" berichtete - in der Nähe von Kirchen Plakate aufgetaucht, auf denen christliche Frauen aufgefordert werden, Kopftücher zu tragen. Vor allem in den Stadtteilen Qarrada, Karadat Mariam, Kadhimiya, Saidiya, Zayouna and Ghadeer wurde das Vorhandensein der Plakate registriert. Auf dem Plakat ist die Jungfrau Maria abgebildet, der Text weist darauf hin, dass auch sie ein Kopftuch trug. Ähnliche Plakate waren in verschiedenen Teilen der Stadt bereits im November aufgehängt worden.

Wie die irakische Presse berichtete, betrachten die Christen in Bagdad das Anbringen dieser Plakate in der Nähe von Kirchen und Klöstern als weiteren Einschüchterungsversuch, nachdem es in den vergangenen Monaten in der irakischen Hauptstadt zu Entführungen von Christen und illegalen Enteignungen ihrer Immobilien gekommen war.

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