'Kirche in Not' dokumentiert Gewalt gegen Christen

4. Juni 2003 in Weltkirche


"Keine große Religionsgemeinschaft wird so stark verfolgt wie das Christentum", betonte der Geschäftsführer von "Kirche in Not"-Deutschland, Klaus Wundlechner.


München (www.kath.net / KIN) Auf die Verfolgung und Diskriminierung von Christen in vielen Ländern will ein jährlich erscheinender Bericht des internationalen katholischen Hilfswerks Kirche in Not/Ostpriesterhilfe aufmerksam machen. Das erste Buch in dieser Reihe mit dem Titel „Gewalt gegen Christen im Jahr 2002“ ist jetzt herausgekommen und wird allen Interessierten unentgeltlich zur Verfügung gestellt, teilte der deutsche Zweig von „Kirche in Not“ in München mit.

Neben Artikeln zu übergreifenden Themen wie „Islam und Europa“ oder „Christen im Mittleren Osten“ enthält das Buch eine Rangliste der Verfolgerstaaten, detaillierte Berichte über Vorfälle des vergangenen Jahres in mehr als vierzig Ländern und eine Liste namentlich bekannter christlicher Gefangener. Zu den Autoren des vom Direktor der niederländischen Sektion von „Kirche in Not“, Dr. Gyula Orbán, verfassten Buches gehören der Erzbischof von Izmir/Türkei Giuseppe Bernardini und der Erzbischofs von Sarajevo, Kardinal Vinko Puljic.

„Die Gewalt gegen Christen hat im letzten Jahrhundert einen historischen Höchststand erreicht. Keine große Religionsgemeinschaft wird so stark verfolgt wie das Christentum“, sagte der Geschäftsführer von "Kirche in Not"-Deutschland, Klaus Wundlechner. Es sei dringend, dass die Christen in Deutschland die Sorge um die leidenden Glaubensgeschwister als vorrangige Aufgabe erkennen. Dass dieses Thema auf dem Kirchentag praktisch keine Rolle gespielt habe, sei unverständlich, da die Ökumene nirgendwo einleuchtender und dringender sei als im gemeinsamen Einsatz für verfolgte Mitchristen. Wundlechner regte an, zukünftig einen ökumenischen „Tag der verfolgten Christen“ zu begehen.

Auch die deutsche Politik müsse sich für die weltweite Religionsfreiheit mitverantwortlich fühlen. Dass sie das derzeit in so geringem Maße tue, zeige wie wenig dort bisher der Zusammenhang zwischen Religion und Kultur, zwischen Religionsfreiheit und Friedenssicherung verstanden worden sei.

„Kirche in Not“ setze sich im Auftrag des Papstes weltweit für verfolgte und bedrängte Christen ein, sagte Wundlechner. In Deutschland wolle das Werk „eine Stimme der verfolgten Christen“ sein. Die in München und Berlin begonnene Reihe mit Benefizkonzerten prominenter Künstler für verfolgte Christen werde mit Konzerten in Köln und Augsburg fortgesetzt werden. „Ermutigend“ sei, dass mit der CDU Berlins und Brandenburgs am 31. Mai erstmals eine politische Partei in Deutschland die Initiative zu einer solchen Solidaritätsveranstaltung ergriffen habe. „Dieses Beispiel sollte Schule machen“, sagte Wundlechner.

Das Buch „Gewalt gegen Christen im Jahr 2002“ kann angefordert werden bei: Kirche in Not/Ostpriesterhilfe. Deutschland: Tel: 0 89 / 7 60 70 55
E-Mail: [email protected].

Österreich: Tel: 01 / 405 25 53
E-Mail: [email protected]

Foto: (c) Kirche in Not.


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