Lombardi: Synode endet mit Bericht oder späterem Papstschreiben

14. Oktober 2015 in Weltkirche


Dass der Papst den Bericht auch einfach in einer Schublade verschwinden lassen könnte, ist für den Vatikansprecher jedenfalls keine Option


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Vatikansprecher Federico Lombardi ist Medienspekulationen entgegengetreten, wonach es in zehn Tagen entweder keinen Synodenschlussbericht geben wird oder dass überhaupt nie irgendeine Art von Dokument - ob Schlussbericht oder späteres päpstliches Schreiben - veröffentlicht werden könnte. "Der Schlussbericht wird am Morgen des Samstag, 24. Oktober, in der Synodenaula präsentiert. Am Nachmittag stimmt die Versammlung über ihn ab", sagte Lombardi Journalisten gegenüber, wie Radio Vatikan am Dienstag berichtete.

Nach der Präsentation werde dieses Dokument "der Natur der Synode entsprechend dem Heiligen Vater überreicht", dem dann die Entscheidung darüber obliege, was er mit dem Bericht mache. "Was wir heute nicht genau wissen, ist, wie der Papst befinden wird - ob er uns wie letztes Jahr sagt 'Veröffentlicht das sofort', oder ob er sagt 'Danke schön, den Bericht behalte ich mir und mache eine Apostolische Exhortation daraus'. Er könnte auch sagen: 'Ich denke ein paar Tage darüber nach, und dann veröffentlichen wir ihn'", so Lombardi.

Dass der Papst den Bericht auch einfach in einer Schublade verschwinden lassen könnte, ist für den Vatikansprecher jedenfalls keine Option. Er rief noch einmal in Erinnerung, dass die Synode eine klare Verfahrensweise habe. Die Wortbeiträge im Plenum könnten auch veröffentlicht werden, die Beratungen in Arbeitsgruppen sollten intern bleiben.

Lombardi gab eine Übersicht über die Wortmeldungen von Samstag, die auch den dritten Teil des Grundlagendokuments betrafen. Dabei sei es um konkrete Neuerungen in der katholischen Ehe- und Familienpastoral gegangen. In der Frage, ob wiederverheiratete Geschiedene unter bestimmten Bedingungen zur Kommunion zugelassen werden sollen, seien zwei Akzente hervorgetreten: Auf der einen Seite müsse die kirchliche Lehre bewahrt werden, auf der anderen Seite solle die Kirche "die verwundeten Menschen begleiten".

Einige Synodenväter hätten einen "Bußweg" für wiederverheiratete Geschiedene vorgeschlagen, der diese eventuell wieder zum Kommunionempfang heranführen könne - ein Vorschlag, den im Frühjahr 2014 der deutsche Kurienkardinal Kasper aufgebracht hatte. Die Frage sei, ob es "eine einheitliche Lösung, für alle gleich", geben sollte oder eher "ein persönliches Begleiten der einzelnen Ehepartner".

Was das "Gesetz der Gradualität" betreffe, von dem etwa Kardinal Schönborn bei der letzten Synode 2014 gesprochen hatte, "meldeten einige Wortmeldungen Zweifel daran an, vor allem wegen der möglichen Implikationen, die es für die Sakramentenlehre hätte". Zugleich gelte aber auch: "Die Kirche muss die Kunst des Begleitens systematisch praktizieren, indem sie sich wirklich in den Dienst der Familie stellt und niemanden zurückweist." Die Kirche müsse "den Einzelnen helfen, zu entdecken, was Gottes Heilsplan für sie ist", sei ein.

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