US-Bischof rechnet mit einträchtiger Bischofssynode

22. September 2015 in Familie


«Ich glaube, dass die Synode weitaus einträchtiger verlaufen wird, als es sich Kritiker auf der rechten und der linken Seite vorstellen – Chaput äußerte Respekt für Kim Davies, die sich weigerte, Ehelizenzen für homosexuelle Paare auszustellen


Würzburg (kath.net/KNA) US-Bischof Charles Joseph Chaput (Foto) rechnet nicht mit großen Konflikten bei der Bischofssynode zu Fragen von Ehe und Familie im Oktober. «Ich glaube, dass die Synode weitaus einträchtiger verlaufen wird, als es sich Kritiker auf der rechten und der linken Seite vorstellen», sagte der Erzbischof von Philadelphia der «Tagespost» (Dienstag) in Würzburg. Der Kapuziner ist Gastgeber des Welttreffens katholischer Familien vom 22. bis 27. September im US-Bundesstaat Pennsylvania, zu dessen Abschluss auch Papst Franziskus erwartet wird.

«Die Synode ist ein besonderer Moment, um die christliche Lehre über die Ehe, Familie und menschliche Sexualität erneut zu bestätigen», sagte Chaput. Dass in diesem Zeitalter «alles in der Kirche in einen Konflikt verwandelt» werde, sei den Massenmedien zuzurechnen. Von der «wirklichen Dynamik» des Kirchenlebens und von ernsten Glaubensdingen wüssten diese aber nur wenig.

Der Erzbischof zollte der Standesbeamtin Kim Davis im US-Bundesstaat Kentucky Respekt «für ihre Überzeugungen und ihren Mut». Davis war verhaftet worden, weil sie sich geweigert hatte, Homosexuellen Trauscheine auszustellen. «Ich freue mich, dass sie aus dem Gefängnis freigekommen ist», sagte Chaput. «Die amerikanischen Medien haben sie mit einer Verachtung behandelt, die unentschuldbar war.»

Der Erzbischof kündigte an, das Weltfamilientreffen werde «sehr praxisnah und nicht theoretisch ausgerichtet sein». Alle Veranstaltungen konzentrierten sich darauf, Menschen zu helfen, gesunde Ehen und Familien aufzubauen. Dabei gehe es auch um Probleme wie Kindererziehung, die Aufrechterhaltung ehelicher Intimität, Verlust eines Partners oder Kindes, Betreuung älterer Menschen, gleichgeschlechtliche Anziehung und Scheidung. Das größte Geschenk für die Teilnehmer werde jedoch die Gemeinschaft und Begegnung «mit anderen stabilen christlichen Familien aus der ganzen Welt» sein.

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