Papst verurteilt Abwehr von Flüchtlingen

7. September 2015 in Aktuelles


Papst Franziskus hat sich gegen Barrieren für Flüchtlinge gewandt. Es sei eine Form von Gewalt, «Menschen zurückzudrängen, die vor unmenschlichen Bedingung in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft fliehen».


Vatikanstadt (kath.net/KNA) Papst Franziskus hat sich gegen Barrieren für Flüchtlinge gewandt. Es sei eine Form von Gewalt, «Menschen zurückzudrängen, die vor unmenschlichen Bedingung in der Hoffnung auf eine bessere Zukunft fliehen», erklärte er am Sonntag in einer Botschaft an ein Internationales Friedenstreffen im albanischen Tirana. Zugleich verurteilte er religiösen Extremismus. «Töten im Namen Gottes ist ein großes Sakrileg. Diskriminieren im Namen Gottes ist unmenschlich», sagte er.

Franziskus kritisierte «Mauern und Barrieren» gegen diejenigen, «die einen Ort des Friedens suchen». Man könne nicht gleichgültig bleiben angesichts von Menschen, die unter Krieg und Gewalt litten. Dabei müssten alle Religionen zusammenarbeiten. Der Glaube, dass Frieden gelingen könne, sei den unterschiedlichen religiösen Traditionen «ins Herz gelegt».

Trotz der aktuellen Konflikte und der Unterdrückung von Religionsfreiheit dürften Gläubige nicht resignieren. «Der Frieden ist immer möglich», unterstrich der Papst unter Verweis auf das Ende des Balkankrieges vor 20 Jahren, dessen Jahrestag auch ein Grund für die Wahl des Veranstaltungsortes Tirana war. Albanien sei nach einer langen Leidensgeschichte ein Symbol des friedlichen Zusammenlebens verschiedener Religionen geworden, so Franziskus.

Das von Sonntag bis Dienstag dauernde Treffen in Tirana, das an das Friedensgebet von Assisi im Jahr 1986 anknüpft, steht unter dem Motto «Der Frieden ist immer möglich - Religionen und Kulturen im Dialog». Organisiert wird die Zusammenkunft von der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio.

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