Wo es schön ist, gehen weniger Menschen zur Kirche

25. August 2015 in Chronik


US-Studie: Die Umgebung hat einen Einfluss auf die Religiosität


Waco (kath.net/idea)Schöne Landschaften können Menschen vom Kirchenbesuch abhalten. Zu diesem Ergebnis kommt eine wissenschaftliche Studie, die von dem US-Religionssoziologen Todd Ferguson von der baptistischen Baylor-Universität (Waco/Bundesstaat Texas) durchgeführt wurde. Er war auf Parallelen zwischen landschaftlich attraktiven Regionen und geringer Religiosität gestoßen und fand diesen Zusammenhang in seinem Untersuchungen bestätigt. Er untersuchte mehr als 3.000 Landkreise (Counties) in den Vereinigten Staaten. Dabei fand er heraus, dass zum Beispiel im Nordwesten mit den Bergen der Rocky Mountains und der Küste mit einem milden Klima sowohl die Religionszugehörigkeit wie auch der Gottesdienstbesuch niedriger ausfiel als etwa im Mittelwesten. In dieser flachen Region mit heißen Sommern und sehr kalten Wintern dominieren große landwirtschaftliche Flächen, etwa der Mais- und Sojabohnen-Anbau.

Religiöse Bedürfnisse in der Natur befriedigen

Ferguson zieht daraus den Schluss, dass tatsächlich viele Menschen ihre religiösen Bedürfnisse in der Natur befriedigen. Dazu zähle das Wandern, aber auch Surfen an der Küste. Die institutionelle Religion, etwa der Kirchenbesuch, trete in den Hintergrund. Ob sich die Ergebnisse der Studie auch auf andere Länder übertragen lassen, ist eine offene Frage. Ferguson würde sich ihr gerne als nächstes widmen.

Foto: Abendstimmung am Oberrhein


Foto oben: Schwarzwaldtäler (c) kath.net/Petra Lorleberg


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