Hongkongs Kardinal geißelt Chinas Vorgehen gegen Kirchen

19. August 2015 in Weltkirche


Nach Angaben von Ucanews waren in den vergangenen 20 Monaten an mehr als 1.200 Kirchen in Zhejiang von außen sichtbare Kreuze entfernt worden. Kirchenvertreter sehen in der Aktion eine gezielte Unterdrückung der Christen.


Bangkok (kath.net/KNA) Hongkongs emeritierter Kardinal Joseph Zen Ze-kiun hat die Entfernung von Kreuzen in der chinesischen Provinz Zhejiang durch Behörden verurteilt. Die Maßnahme sei ein «schwerer Rückschritt» der Religionspolitik, stelle eine Beleidigung der Glaubensgemeinschaften dar und verletze deren verfassungsmäßige Rechte, sagte der 83-jährige Kardinal laut dem asiatischen katholischen Pressedienst Ucanews (Montag).

Erst am Samstag ordneten Behörden in der Stadt Wenling in Zhejiang dem Pressedienst zufolge die Räumung oder den Abriss von 15 angeblich illegalen Kirchen bis zum 1. September an.

Nach Angaben von Ucanews waren in den vergangenen 20 Monaten an mehr als 1.200 Kirchen in Zhejiang von außen sichtbare Kreuze entfernt worden. Die Regierung spricht von illegal errichteten Bauten. Kirchenvertreter sehen in der Aktion eine gezielte Unterdrückung der Christen, deren Zahl in der Provinz auf zwei Millionen geschätzt wird.

Gegen die Entfernung der Kreuze gab es wiederholt Proteste. Ende Juli demonstrierten rund 20 katholische Kleriker vor einem Regierungsgebäude in Wenzhou. Die Stadt in der Provinz Zhejiang gilt als eine Hochburg der «inoffiziellen» katholischen Kirche in China, die nicht der staatlichen «Chinesischen Katholisch-Patriotischen Vereinigung» angehört.

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