Kölner Generalvikar: Auch Bistumsleitung braucht Geist von Taize

15. August 2015 in Deutschland


Der neue Kölner Generalvikar Meiering sieht im Geist von Taize eine wichtige Inspiration seiner Arbeit. «Unsere wichtigste Aufgabe ist, dass wir es schaffen, in der Kirche von Köln und darüber hinaus Orte lebendigen Glaubens zu schaffen»,


Taize/Köln (kath.net/KNA) Der neue Generalvikar des Erzbistums Köln, Dominik Meiering (Foto), sieht im Geist von Taize eine wichtige Inspiration seiner Arbeit. «Unsere wichtigste Aufgabe ist, dass wir es schaffen, in der Kirche von Köln und darüber hinaus Orte lebendigen Glaubens zu schaffen», sagte Meiering am Freitag im Interview der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). «Als Generalvikar trage ich Mitverantwortung für die Voraussetzungen, dass solche Orte entstehen und blühen können.» Der 45-Jährige äußerte sich aus Anlass der Gedenk- und Solidaritätswoche der ökumenischen Gemeinschaft, die am Sonntag endet.

Vor zehn Jahren, am 16. August 2005, wurde der Taize-Gründer Frere Roger (1915-2005) von einer verwirrten Frau erstochen. Zur gleichen Zeit fand beim Kölner Weltjugendtag (WJT) in der Kirche Sankt Agnes ein großes Taize-Gebet mit Tausenden Jugendlichen statt. Kaplan dort und Taize-Beauftragter des WJT war damals Meiering.

Von Taize habe er lernen können, «was eine lebendige Kirche ausmacht und was es dafür braucht», so der Generalvikar. Als Beispiel nannte er «Offenheit, Gemeinschaft, Christusnähe, den wachen Blick für den anderen». Diese Erfahrung fließe auch in seine Arbeit ein.

Meiering betonte, Taize und Frere Roger seien «nicht nur ein Stück Kirchen- und Theologiegeschichte», sondern blieben aktuell. Dafür spreche auch die weiter wachsende Zahl der jugendlichen Besucher dort. Besonders habe ihn selbst als Jugendlicher die «Heiligkeit dieses Mannes und die Klarheit seines Denkens» begeistert, so der Generalvikar. «Er hat alles, was die Zeit jeweils erforderte, genau beobachtet - und konnte auf vieles eine zeitgemäße Antwort aus dem Evangelium geben.»

Meiering erinnerte daran, dass sich letztlich auch die Idee der Weltjugendtage «ein wenig» Frere Roger verdanke. Papst Johannes Paul II. (1978-2005) sei fasziniert von den internationalen Jugendtreffen in Taize gewesen. Auch Ablauf und Programm dieser Treffen seien sehr vergleichbar mit den heutigen Weltjugendtagen. Nach der Ermordung von Frere Roger sei es daher «nur folgerichtig» gewesen, dass Benedikt XVI. (2005-2013) die Brüder von Taize nach dem Abschlussgottesdienst des WJT persönlich empfangen und ihnen sein Beileid ausgesprochen habe.

Meiering begleitete als früherer Stadtjugendseelsorger in Köln zahlreiche Jugendgruppen nach Taize. Er reist auch am Wochenende nach Burgund, um Sonntag an der großen Gebetsfeier mit geschätzt rund 7.000 Besuchern teilzunehmen.

Taizé-Treffen in Rom mit Papst Benedikt: Ansprache des Papstes


Laudate omnes gentes


Frère Alois zum Jugendtreffen von Taizé in Rom 2012


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Foto Generalvikar Meiering © Erzbistum Köln/Boecker


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