Der Menschenhandel nimmt ungeahnte Ausmaße an

29. Juli 2015 in Chronik


Etwa zwei Millionen Kinder werden als Sex-Sklaven missbraucht – Daneben spielen auch die Ausbeutung der Arbeitskraft und der Organhandel eine bedeutende Rolle.


Madrid (kath.net/idea) Der Menschenhandel hat weltweit ungeahnte Ausmaße angenommen. Bis zu zwei Millionen Kinder werden durch den internationalen Sex-Handel zur Prostitution gezwungen. 20,9 Millionen Menschen sind Opfer von Zwangsarbeit – mehr als die Hälfte davon Frauen und Mädchen. Das berichtet der Migrantendienst des katholischen Jesuiten-Ordens in Spanien (Madrid). Insgesamt sind nach Angaben der Vereinten Nationen weltweit mindestens vier Millionen Personen vom Handel mit Menschen betroffen. Damit werden pro Jahr zwischen sechs und neun Milliarden Euro umgesetzt. Die sexuelle Ausbeutung stellt mit 79 Prozent den höchsten Anteil. Die internationale Organisation für Migration schätzt allein die Zahl der Frauen, die jedes Jahr nach Westeuropa kommen und hier sexuell ausgebeutet werden, auf eine halbe Million. Daneben spielen auch die Ausbeutung der Arbeitskraft und der Organhandel eine bedeutende Rolle.

21 Millionen Zwangsarbeiter

Die Zahl der Menschen, die zur Arbeit gezwungen werden beläuft sich nach Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation ILO auf annähernd 21 Millionen. Sie werden vorwiegend in der Gastronomie, der Bauwirtschaft, der Landwirtschaft und der Hauswirtschaft eingesetzt. Die Opfer sind oft unmenschlichen Arbeitsbedingungen ausgesetzt und erhalten niedrige oder gar keine Löhne. Sie werden beispielsweise zur Arbeit gezwungen, um Schulden abzutragen. Weltweit engagieren sich auch Evangelikale gegen den Menschenhandel, beispielsweise die Evangelische Allianz und die Micha-Initiative. Ihr Name erinnert an die Mahnung des alttestamentlichen Propheten Micha: „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist, und was der Herr von dir fordert, nämlich Recht tun und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott“ (Micha 6,8).


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