'Pille danach' seit Freigabe deutlich häufiger verkauft

21. Juli 2015 in Familie


In Brandenburg erhöhte sich die Abgabe des Hormonpräparats um 80 Prozent


Frankfurt am Main (kath.net/idea/red) Die sogenannte „Pille danach“ wird seit der Entlassung aus der Rezeptpflicht deutlich häufiger verkauft. Das hat eine Umfrage des Marktforschungsinstituts IMS Health (Frankfurt am Main) ergeben. Seit Mitte März ist das Hormonpräparat in deutschen Apotheken ohne Rezept erhältlich. In allen Bundesländern sind die Verkäufe seither gegenüber dem Vorjahr im zweistelligen Prozentbereich gewachsen. Am stärksten erhöhte sich die Abgabe des Präparats in Brandenburg (+79,3 Prozent), gefolgt von Sachsen-Anhalt (+74,4 Prozent) und Bremen (+67 Prozent). Die geringsten Anstiege verzeichneten Berlin (+26,7 Prozent) und Thüringen (+31,4 Prozent). Experten warnen vor einem sorglosen Umgang mit der „Pille danach“.

So sind die Präparate nach Worten der bayerischen Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) keineswegs harmlos. Sie griffen massiv in den Hormonhaushalt ein. Nach Meinung der katholischen Ministerin und früheren Ärztin sollten insbesondere junge Frauen eine Beratung erhalten, wie sie vor der rezeptfreien Abgabe üblich gewesen sei. Als Nebenwirkungen könne es zu Kopfschmerzen, Schwindel, Unterbauchschmerzen, Blutungen, Übelkeit und Erbrechen kommen. Auch seien Zyklusstörungen nicht selten.

Außerdem äußern Lebensrechtler immer wieder die Sorge, dass die „Pille danach“ wahrscheinlich auch frühabtreibend wirken könne.

Sie wurde im vergangenen Jahr 510.000 Mal in Deutschland verordnet.


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