Wo bleibt eine TV-Doku über die Tötung ungeborener Kinder?

18. Juli 2015 in Deutschland


ARD-Magazin prangert Sterben ungeborener Rinder an – Unternehmer reagiert.


Gießen/Mainz (kath.net/ idea)
Das ARD-Magazin „Report Mainz“ soll nicht nur über die Tötung von ungeborenen Rindern, sondern auch von Kindern im Mutterleib berichten. Das hat der evangelikale Unternehmer Ulrich Weyel (Gießen) in einem Offenen Brief an die Redaktion angeregt. Das Magazin hatte am 14. Juli berichtet, dass jährlich bis zu 180.000 trächtige Kühe in Deutschland geschlachtet werden. Wie es hieß, ersticken die Kälber nach dem Tod der Kühe in der Gebärmutter.

Das Sterben könne bis zu 20 Minuten dauern. Wie Weyel schreibt, unterstützt er das Anliegen des Tierschutzes. Er fragt zugleich an, ob „Report Mainz“ auch „die operativen Vorgänge bei der Tötung (Abtreibung) ungeborener Kinder bildhaft und kommentierend in einer Sendung“ dokumentieren wird. Denn die Redaktion sollte sich nicht dem Vorwurf einer „krassen Einsichtigkeit in einer wesentlichen Grundsatzfrage unserer Gesellschaft aussetzen“.

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes wurden im vergangenen Jahr fast 100.000 Schwangerschaftsabbrüche gemeldet. Proteste dagegen in Politik und Medien gibt es kaum. Der 76-jährige Weyel rief eine Reihe von evangelikalen Werken und Einrichtungen ins Leben. Unter anderem gründete er 1986 die Aktion „Helfen statt Töten“, die Mütter in Schwangerschaftskonflikten unterstützte und sich gegen eine Abtreibungsambulanz der Beratungsorganisation „Pro Familia“ in Gießen engagierte.

Die Einrichtung wurde Ende 2005 geschlossen – für Weyel eine Gebetserhörung. Er gehört in Gießen zur Freien evangelischen Gemeinde. Dort initiierte er ein Projekt zur Integration von Ausländern. Mit seiner seit 1977 bestehenden Ulrich-Weyel-Stiftung unterstützt der Unternehmer sozialmissionarische Projekte für Bedürftige im In- und Ausland. 2004 erhielt er für seine ehrenamtlichen Aktivitäten das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.


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