Kita-Mitarbeitern in Mainz fristlose Kündigung ausgesprochen

16. Juni 2015 in Deutschland


Unter den Kita-Kindern kam es über Monate zu sexuellen Übergriffen - Bei den Mitarbeitern handelt es sich um sechs Erzieherinnen einschließlich der Leiterin der Einrichtung und um einen Erzieher – Die Kita wurde geschlossen.


Mainz (kath.net/KNA/pbm) Nach sexuellen Übergriffen unter Kindern in der katholischen Kindertagesstätte «Maria Königin» in Mainz-Weisenau hat der zuständige Verwaltungsrat den Mitarbeitern am Montag die fristlose Kündigung ausgesprochen. Das teilte das Bistum Mainz am selben Tag mit. Bei den Mitarbeitern handelt es sich um sechs Erzieherinnen einschließlich der Leiterin der Einrichtung und um einen Erzieher.

Nach Bekanntwerden der Vorfälle, die sich über mehrere Monate erstreckt haben sollen, hatte das Bistum die Eltern in einem Schreiben darauf hingewiesen, dass es für die Geschehnisse «keine andere plausible Erklärung» gebe, als dass es zu «schweren und schwersten Aufsichtspflichtverletzungen des erzieherischen Personals» gekommen sei. Die Kita wurde am 2. Juni geschlossen. Die Mainzer Staatsanwaltschaft leitete ein Ermittlungsverfahren ein.

Man habe der Staatsanwaltschaft alle Unterlagen zu den Vorfällen übergeben und stehe der Behörde jederzeit für weitere Klärungen zur Verfügung, so das Bistum Mainz weiter. Um den Sachverhalt aufzuklären, sei es jetzt erforderlich, die Ermittlungen abzuwarten.

kath.net dokumentiert die Stellungnahme des Bistums Mainz vom 15.6.2015 zu Detailfragen zu den Vorfällen in der Kita in Mainz-Weisenau:

Angesichts zahlreicher Detailfragen von Journalisten zu den Vorfällen in der Kindertagesstätte Maria Königin in Mainz-Weisenau verweist das Bistum Mainz aktuell auf die laufenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Mainz. Es ist nicht möglich und auch nicht zielführend, wenn das Bistum Mainz solchen Fragen und teilweise auch Gerüchten neben der Staatsanwaltschaft nachgeht. Das Bistum Mainz hat der Staatsanwaltschaft alle Unterlagen zu den Vorfällen übergeben und steht der Behörde jederzeit für weitere Klärungen zur Verfügung. Um den Sachverhalt aufzuklären, ist es jetzt erforderlich, die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft abzuwarten.

Das Bistum Mainz hat am Donnerstag, 11. Juni, in einem Elternbrief die Konsequenzen aus den Vorfällen deutlich gemacht. Außerdem wurde an diesem Tag eine ausführliche Chronologie seit Bekanntwerden der Vorfälle veröffentlicht. Der Generalvikar des Bistums, Prälat Dietmar Giebelmann, hat in seinem Schreiben an die Eltern darauf hingewiesen, dass es nach den Elterngesprächen „keine andere plausible Erklärung“ gibt, als dass es zu „schweren und schwersten Aufsichtspflichtverletzungen des erzieherischen Personals“ in der Einrichtung gekommen ist. Dies hat zur Kündigung der Mitarbeiter geführt.

Die Mitarbeiter wussten aufgrund des persönlichen Gesprächs am 3. Juni in der Kindertagesstätte, dass die Verweigerung der Kooperation in der Aufklärung der Angelegenheit die weitergehende Schließung der Kindertagesstätte und ihre Entlassung zur Folge haben würde. Die fristlosen Kündigungen wurden am Montag, 15. Juni, durch den Verwaltungsrat der Pfarrei Mariä Himmelfahrt als Träger der Kindertagesstätte ausgesprochen. Darüber hinaus unterliegen Personalfragen dem Datenschutz.

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