in Weltkirche
Castel Gandolfo hat sich im August in die Sommeruniversität des Papstes verwandelt
Castel Gandolfo (kath.net/ZENIT.org
Trotz seines Alters und seiner angeschlagenen Gesundheit hat der Papst einmal mehr eine Kostprobe von seiner intellektuellen Lebendigkeit gegeben. Es ist bereits seit seiner Zeit als Erzbischof von Krakau Tradition, mit einer Gruppe von Physikern und Philosophen im Sommer zusammenzukommen und zu diskutieren.
Das diesjährige Thema lautet "Die Gottesmodelle". Der offizielle Papstbiograph George Weigel teilte mit, dass sich diese Gruppen von Intellektuellen und Universitätsangehörigen auch schon in Krakau vier- bis fünfmal im Jahr trafen.
Als der Erzbischof von Krakau dann zum Nachfolger Petri erwählt wurde, reduzierten sich diese Treffen auf einen Zweijahresrhythmus. Dieses Jahr traf man sich zum 11. Mal.
Dem Physiker Jerzy Janik zufolge, der ein persönlicher Freund des Papstes ist, seit dieser Kaplan von Sankt Florian war, zusammen in der Universität Krakau, und welcher der Koordinator der Philosophen- und Wissenschaftlertreffen ist, hat man dieser Tage "ein Thema behandelt, das auf ersten Blick häretisch erscheinen mag, da es die Frage behandelt, ob es ein physisches Modell gibt, das die Göttlichkeit repräsentieren kann".
Der Papst hat die Diskussionen über die engen Beziehungen zwischen den modernen Theorien der Quantenphysik und dem Gottesbegriff mit großem Interesse verfolgt und hat auch nicht eine ausfallen lassen. Dieses Jahre haben auch der Astronom Michail Heller und der Philosoph Tadeusz Styczen teilgenommen. Letzterer ist der Nachfolger Wojtylas auf dem Lehrstuhl für Ethik an der Universität Lublin.
Der Papst nahm aktiv an den Diskussionen teil, die oft auch am Mittagstisch oder während der Spaziergänge in den Gärten von Castel Gandolfo weitergeführt wurden. Jerzy Janik sagte, der Papst befinde sich in bester intellektueller Form. "Er hat eine große spirituelle und mentale Energie".
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