Einfach die Urne ausleeren?

28. April 2015 in Chronik


Pinzgauer Bürgermeister klagt über illegale Bestattungen. Er empfinde es durchaus als pietätslos, „wenn der Wind den Vater oder die Mutter - plakativ ausgedrückt - zu uns auf die Wiese herüber verweht und bei uns dann liegen bleibt“.


Wald (kath.net) Über illegale Bestattungen Verstorbener klagt Michael Obermoser (ÖVP), der Bürgermeister der Gemeinde Wald im Pinzgau. Darüber berichtete der ORF. Die Asche von Verstorbenen aus Deutschland und Holland würde von ihren Angehörigen „einfach verstreut“, beispielsweise „auf einem Gipfel oder an einem Stausee“ oder auch bei ihm in der Nachbarschaft bei einer Kapelle. Er empfinde es durchaus als pietätslos, „wenn der Wind den Vater oder die Mutter - plakativ ausgedrückt - zu uns auf die Wiese herüber verweht und bei uns dann liegen bleibt“. Die Verstorbenen seien häufig Zweitwohnungsbesitzer in der Gegend gewesen und hätten meist den Wunsch hinterlassen, auch nach ihrem Tod in der Region zu bleiben.

Der Bürgermeister wertete dies als bedenkliche Entwicklung. „Da hat man oft auch das Gefühl: Hauptsache, man ist den Vater oder die Mutter los und der Fall ist erledigt. Für diese Leute ist das offenbar nicht so eine gefühlsbetonte Angelegenheit wie bei uns. Man denkt sich anscheinend: So, wir geben den Papa oder die Mama in die Urne, ‚leeren‘ ihn oder sie irgendwo aus und damit fertig. Das ist manchmal wirklich sehr erschreckend, welche Antworten man da erhält. Wie ich diesem Trend begegnen soll, weiß ich allerdings noch nicht.“



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