'Kreuze können überall sichtbar sein, auch in Schulen'

4. April 2015 in Deutschland


Kardinal Marx widersprach in Karfreitagspredigt heftig einem Atheismus, der angesichts der Erfahrung von Leid und Tod in der Welt die Existenz Gottes abstreitet und der christliche Symbole wie das Kreuz aus dem öffentlichen Leben drängt.


München (kath.net/pem) Einem Atheismus, der angesichts der Erfahrung von Leid und Tod in der Welt die Existenz Gottes abstreitet und der christliche Symbole wie das Kreuz aus dem öffentlichen Leben drängt, hat Reinhard Kardinal Marx in seiner Karfreitagspredigt heftig widersprochen. „Der Atheismus baut auf das Leiden, um Gott verschwinden zu lassen. Aber für uns Christen ist das Leiden der Fels des Glaubens, der Fels von Golgotha“, sagte der Erzbischof von München und Freising am Freitag, 3. April, im voll besetzten Liebfrauendom. Auf dem Hügel von Golgotha, auf dem das Kreuz Jesu stand, versammle sich das ganze Leid der Welt, so Marx: „alle Bilder der letzten Wochen, vom Flugzeugabsturz, von den trauernden Angehörigen, von den 70 jungen getöteten Christen in der Universität in Kenia und auch viele andere Bilder, die sich in der globalisierten Welt in unsere Seele einprägen“.

Die Erkenntnis des Glaubens sei, dass keine Gewalttat schön geredet werde. „Das Kreuz bedeutet, dass Gott sich von jedwedem Leid, von jedem Tod persönlich betroffen weiߓ, erklärte der Kardinal: „Eine stärkere Antwort kann ich nicht finden als die, dass der lebendige Gott alles auf sich zieht, in der Gestalt des Jesus von Nazareth.“ Am Kreuz, an der Stätte Golgotha, würden alle Sünden und alles Leid gesühnt. Die Barmherzigkeit Gottes sei keine Beschwichtigung, sondern ein Ernstnehmen dessen, was geschehe.

Das Kreuz sei aber „weder ein Talisman, noch ein Kampfinstrument“, betonte Marx: „Das Kreuz ist das Zeugnis eines Gottes, dem kein Leid gleichgültig ist. Deswegen können Kreuze überall sichtbar sein, auch in den Schulen und Gerichtssälen.“ Für die Christen bedeute das Zeugnis des Kreuzes, „dass sie Empathie empfinden, den Schwachen und Sterbenden beistehen sollen“. Das Kreuz sei deshalb als Auftrag und Sendung zu verstehen.

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