Kolpingwerk kritisiert gewalttätige Frankfurter Demonstranten

19. März 2015 in Deutschland


Kolping-Unterkunft für jugendliche Flüchtlinge wurde mit Pflastersteinen beschädigt, die Jugendlichen konnten wegen Wasserwerfereinsatz längere Zeit ihre Einrichtung weder verlassen noch aufsuchen können. Kolping-Mitarbeiterin wurde bedroht.


Frankfurt (kath.net/Kolping) Kritik an den gewalttätigen Ausschreitungen anlässlich der Eröffnung des EZB-Neubaus in Frankfurt übt der Bundessekretär des Kolpingwerkes Deutschland, Ulrich Vollmer: "Es ist nicht hinzunehmen, dass unbeteiligte Menschen bedroht und eine Unterkunft von minderjährigen, unbegleiteten Flüchtlingen mit Pflastersteinen beschädigt" werden.

Das Demonstrationsrecht sei ein wichtiges Grund- und Menschenrecht. "Gewalttätige Ausschreitungen, zumal gegen unbeteiligte Dritte, werden nicht vom Grundgesetz abgedeckt", erklärte Vollmer. Er weist darauf hin, dass im betroffenen Kolpinghaus 20 teils traumatisierte jugendliche Flüchtlinge betreut werden, die aufgrund eines Einsatzes von Wasserwerfern längere Zeit nicht ihre Einrichtung weder verlassen noch aufsuchen können. Eine Mitarbeiterin, die einen in Brand gesteckten Müllcontainer löschen wollte, wurde durch Bedrohungen daran gehindert.

Vollmer verlangt von den Vertretern der Blockupy-Bewegung eine Distanzierung zu den gewalttätigen Demonstranten und eine Entschuldigung gegenüber den betroffenen Flüchtlingen. "Die Ansicht, dass der Zweck jedes Mittel heiligt, ist eindeutig demokratiefeindlich", betonte Vollmer.

Im Kolping-Jugendwohnen Frankfurt sind insgesamt 104 junge Menschen untergebracht. Träger der Einrichtung ist das Kolpingwerk Deutschland.


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