Vatikan fordert Lockerung des Patentschutzes für Medikamente

20. Februar 2015 in Aktuelles


Viele Medikamente für arme Staaten wegen "unrealistischer Profitziele" unleistbar - Kritik an fehlender Forschung zu Aids, Ebola, Malaria und Tuberkulos


Genf (kath.net/KAP) Der Vatikan fordert eine Lockerung des Patentschutzes für Arzneimittel, um die medizinische Versorgung in Entwicklungsländern zu gewährleisten. Der Umgang mit geistigem Eigentum, wie er gegenwärtig in vielen Teilen der Welt gehandhabt werde, "läuft dem Recht auf Gesundheit zuwider", sagte der vatikanische Vertreter bei den Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, bei einer vom UN-Menschenrechtsrat organisierten Tagung in der Schweizer Stadt. Nötig sei daher eine "kreative und innovative Herangehensweise". Tomasi sprach am Mittwoch auf dem jährlichen Sozialforum des UN-Menschenrechtsrats.

"Unrealistische Profitziele" von Pharmakonzernen führten dazu, dass sich Regierungen und Einzelpersonen in armen Staaten bestimmte Medikamente nicht leisten könnten, heißt es in dem am Donnerstag vom vatikanischen Internetportal news.va veröffentlichten Redetext. Zudem investierten die Pharmakonzerne erst gar nicht in Forschungen über Krankheiten, die hauptsächlich arme Länder beträfen. Das gelte auch für Krankheiten wie Aids, Ebola, Malaria oder Tuberkulose.

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