Vandalismus in Friedrichshafener Kirche

19. Februar 2015 in Deutschland


Kopf einer Heiligenfigur und Hand einer Mariendarstellung wurden abgeschlagen – Diakon Rzesny: „Für gläubige Christen ist es ein Sakrileg, wenn man eine geweihte Statue zerstört“, als Motiv könne er sich nur eine große Wut auf die Kirche vorstellen.


Friedrichshafen (kath.net) Die Kirchengemeinde ist fassungslos: Am Rosenmontag wurden in der St.-Petrus-Canisius-Kirche in Friedrichshafen (Diözese Rottenburg-Stuttgart) zwei Heiligenfiguren schwer beschädigt. Darüber berichtete der „Südkurier“. Der Figur des hl. Judas Thaddäus wurde der Kopf abgeschlagen und der Mantel beschädigt. Einer Marienfigur fehlte eine Hand, an der anderen Hand fehlte ein Finger, der nicht einmal mehr auffindbar war. Die Polizei ermittelt. Nach Angaben von Markus Emele, dem stellvertretenden Revierleiter, könnten die Beamten in diesem konkreten Fall allerdings nicht viel tun, man sei darauf angewiesen, dass sich Zeugen melden.

Riszard Rzesny, ständiger Diakon der Canisius-Gemeinde, sagte: „Für gläubige Christen ist es ein Sakrileg, wenn man eine geweihte Statue zerstört.“ Er könne ja noch ein gewisses Verständnis dafür aufbringen, wenn Bedürftige oder Obdachlose den Opferstock aufbrächen, doch solcher Vandalismus an Figuren erreiche eine andere Dimension. Als Motiv könne er sich nur eine große Wut auf die Kirche vorstellen, berichtete der „Südkurier“ weiter. Diakon Rzesny hatte den Vorfall entdeckt: „Als ich den Kopf der Judas-Figur am Boden sah, war ich schockiert. Es war alles verwüstet.“

In der Kirchengemeinde denkt man nun darüber nach, ob man das Kirchengebäude zukünftig abgeschlossen halten muss. Vikar Andreas Kirchartz möchte sich dies nur ungern vorstellen: „Ich möchte, dass die Kirche offen bleibt. Aber an manchen Tagen wie Rosenmontag wird das eventuell nicht möglich sein.“

Der „Südkurier“ berichtete anschließend noch von einem weiteren Vandalismusfall in der weiteren Umgebung: In der Seelsorgeeinheit Birnau (Erzbistum Freiburg) wurde der Korpus eines Flurkreuzes aus der Verankerung gerissen und entfernt. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Walter Kretzer, stellte dazu fest, dass die Entehrung des Kreuzes die Gefühle der gläubigen Christen zutiefst verletze. Der bereits oben zitierte stellvertretende Leiter des Friedrichshafener Polizeireviers äußerte, dass ein Zusammenhang zwischen beiden Taten nicht auszuschließen sei.

Foto Kirche St. Petrus Canisius/Friedrichhafen (c) Pfarrgemeinde St. Petrus Canisius/Friedrichshafen


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