Kardinal Zen fordert Aufklärung über «verschwundene Bischöfe»

15. Februar 2015 in Weltkirche


China: Das Schicksal von Bischof Su ist unbekannt, seit er im Oktober 1997 zum achten Mal festgenommen wurde - Ein weiterer Bischof ist seit 2003 inhaftiert, es fehlt jede Spur von ihm. Möglicherweise ist er in Haft verstorben.


Hongkong/Rom (kath.net/KNA) In China haben Hongkongs Altbischof, Kardinal Joseph Zen Ze-kiun (83), und katholische Menschenrechtler von der Regierung Aufklärung über das Schicksal von zwei «verschwundenen» Bischöfe gefordert. Es handelt sich um die seit Jahren inhaftierten Bischöfe Cosmas Shi Enxiang von Yixcian und James Su Zhuimin von Baosding, beide aus der Provinz Hebei, wie der kirchliche Nachrichtendienst «AsiaNews» in Rom am Wochenende meldete.

Der 1921 geborene Bischof Shi hat insgesamt 50 Jahre seines Lebens in Haft verbracht. Nachdem er am 13. April 2003 erneut festgenommen und - offenbar ohne ein Gerichtsverfahren - inhaftiert wurde, fehlt jede Spur von ihm. In jüngster Zeit kamen Gerüchte auf, er sei in der Haft verstorben, möglicherweise bereits vor zwei Jahren.

Kardinal Zen und die Kommission Justitia et Pax verurteilten die Behandlung des Bischofs durch die Behörden als «schwere Menschenrechtsverletzung». Falls Shi verstorben sei, solle die Familie informiert und sein Leichnam für die Beisetzung freigegeben werden.

Das Schicksal von Bischof Su ist unbekannt, seit er im Oktober 1997 zum achten Mal festgenommen wurde. Als Familienangehörige jüngst von einem Mitglied der Kommunistischen Partei Auskunft erbeten hätten, seien sie abgewiesen und für drei Tage unter Hausarrest gestellt worden, heißt es aus Kirchenkreisen.

Bei ihrem Protest gegen die Verfolgung von Priestern und Kirchenmitarbeitern gedachten Kardinal Zen und die Hongkonger Katholiken auch mehrerer in der Haft verstorbener Bischöfe. Bei diesen handelt es sich um die Bischöfe Joseph Fan Xueyan von Baoding und Han Dingxiang von Yongnian (beide Provinz Hebei) sowie um Gao Kexian von Yantal-Zhoucun (Provinz Shandong).

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