US-Politiker: Religiöse Ausnahmen bei Impfpflicht abschaffen

7. Februar 2015 in Weltkirche


Beispielsweise fordern konservative Protestanten Ausnahmen, sie behaupten, die Impfmittel seien aus Zellen abgetriebener Föten entwickelt worden.


Sacramento (kath.net/KNA) Der Ausbruch der Masern in 14 Bundesstaaten hat in den USA eine Kontroverse um ethische Aspekte der Impfung gegen die Infektionskrankheit ausgelöst. Seit die Krankheit im Disneyland-Resort von Anaheim im US-Bundesstaat Kalifornien im Dezember erstmals auftrat, sind mehr als hundert Patienten mit Masern diagnostiziert worden, die meisten davon an der Westküste.

In einem Schreiben vom Mittwoch (Ortszeit) forderten die beiden kalifornischen US-Senatorinnen Barbara Boxer und Dianne Feinstein ihren Bundesstaat auf, religiöse oder weltanschauliche Ausnahmen von der Impflicht nicht mehr zu erlauben. «Sofern keine Immunerkrankung vorliegt, sind wir gegen einen Verzicht auf die Pflicht zur Immunisierung.» Der demokratische Gouverneur Jerry Brown hatte eine solche Ausnahme 2012 gesetzlich zugelassen.

Neben säkularen Impfgegnern, die Autismus mit dem Impfstoff gegen Masern in einen bisher nicht bewiesenen Zusammenhang gebracht haben, verlangen vor allem konservative Protestanten Ausnahmen. «Bürger, die aus religiösen oder moralischen Gründen gegen Abtreibung sind, lehnen es ab, abtreibungs-verwandte Zutaten in ihre Kinder zu injizieren», heißt es in einer Stellungnahme einer Gruppe von Impfgegnern aus West Virginia.

Die religiösen Kritiker beanstanden, die Impfmittel seien aus Zellen abgetriebener Föten entwickelt worden. Die beiden möglichen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner, Chris Christie und Rand Paul, signalisierten am Montag ebenfalls ihre Unterstützung für eine Mitsprache der Eltern bei Impfentscheidungen. Diese Haltung trug ihnen Widerspruch aus der Wissenschaft ein. Immunologen machen die wachsende Impfmüdigkeit für den aktuellen Ausbruch verantwortlich. Die katholische Kirche äußerte sich zu dem aktuellen Impfstreit nicht.

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