Teures ZDF, das ziemt sich nicht!

29. September 2014 in Kommentar


Die Satire-Sendung „heute-show“ zog Christen beim „Marsch für das Leben“ durch den Kakao. Kein Ruhmesblatt für einen gebührenfinanzierten Sender, meint idea-Redaktionsleiter Wolfgang Polzer.


Wetzlar (kath.net/idea) Satire darf alles, sagt man. Mag sein, aber es ziemt sich nicht alles. Für einen öffentlich-rechtlichen Fernsehsender ziemt es sich jedenfalls nicht, Bürger, die für die Schwächsten auf die Straße gehen, durch den Kakao zu ziehen. So geschehen in der „heute-show“ des ZDF (26. September, 22.30 Uhr), die die 5.000 Teilnehmer des „Marsches für das Leben“ der Lächerlichkeit preisgab. Schließlich demonstrierten dort 5.000 Gebührenzahler für jene Mitmenschen, die sich selbst nicht gegen die Bedrohung ihres Lebens wehren können: die von Abtreibung bedrohten ungeborenen Kinder und die Senioren, denen die Sterbehilfe winkt. Noch dazu mussten sich die Christen, die sich für ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie engagieren, in ihrem Glauben provozieren lassen, während die linksgerichteten und teilweise gewaltbereiten Störer des Marsches ungeschoren davon kamen.

Gestörtes Rechtsempfinden

Diese Satiresendung zeigt überdeutlich, wie sehr das Rechtsempfinden gestört ist, wenn es um Fragen des Lebensschutzes und des Glaubens geht. Denn anscheinend ist sich auch in einer öffentlich-rechtlichen Anstalt niemand mehr bewusst, dass Abtreibung Tötung eines Menschenlebens und damit nach wie vor ungesetzlich ist – auch wenn solche Eingriffe nicht strafrechtlich verfolgt werden. Und Christen müssen sich gefallen lassen, dass das Fernsehen ihren Glauben verhöhnt und verspottet. Es scheint äußerst fraglich, ob das ZDF in gleicher Weise mit Muslimen oder Juden verfahren würde.

Wo bleibt der Protest der Kirchen?

Auf Proteste von Kirchenvertretern in den Aufsichtsgremien wartet man bisher vergebens. Es ist auch schwierig, die Stimme gegen die Verhöhnung einer Veranstaltung zu erheben, von der sich beispielsweise die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz zuvor distanziert hatte und die etwa im evangelischen Berliner Dom unerwünscht ist. Da hilft es wenig, dass sich die Kirche wenigstens im Nachhinein gegen die Gewaltanwendung der von der Linkspartei und Teilen der SPD geförderten Marschgegner gestellt hat.

Auch Jesus wurde verhöhnt

Trotzdem können der Veranstalter, der Bundesverband Lebensrecht, sowie die teilnehmenden Christen gelassen auf die unziemliche ZDF-Satire reagieren. Ihren Herrn, Jesus Christus, haben dessen Zeitgenossen auch verhöhnt und verspottet, angespuckt und geschlagen. Beschämend ist das nur für die, die sich darüber auch noch lustig machen.

EWTN Reporter - Marsch für das Leben 2014 - Rede Martin Lohmann


EWTN Reporter - Interview mit Generalvikar Michael Fuchs (Bistum Regensburg) zum Marsch für das Leben


EWTN Reporter - Rudolf Gehrig, Jugend für das Leben, auf dem Marsch für das Leben


Foto (c) CDL/Andreas Kobs, www.andreas-kobs.de


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