'Wir sind vor allem Anwälte der Kinder, der Mütter, der Väter'

12. September 2014 in Deutschland


„Marsch für das Leben“ am 20. September – Linksorientierte Kreise protestieren, Ziel ist es, den Marsch „dieses Sammelsuriums von Abtreibungsgegnern“ zu stoppen


Berlin (kath.net/idea) Der Bundesverband Lebensrecht hat zur Teilnahme am zehnten „Marsch für das Leben“ am 20. September in Berlin aufgerufen. Die Demonstration beginnt mit einer Kundgebung vor dem Bundeskanzleramt und endet mit einem ökumenischen Gottesdienst. Im vergangenen Jahr verzeichnete der Marsch mit 4.500 Personen eine Rekordteilnahme. Die Lebensschützer fordern ein Europa ohne Abtreibung und Euthanasie. Sie setzten ein friedliches Zeichen für Mut und Hilfe, erklärte der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn), am 11. September in Berlin. Der Marsch für das Leben sei eine Demonstration für Menschenrechte, Freiheit und die Natur des Menschen: „Wir sind vor allem Anwälte der Kinder, der Mütter, der Väter, der Kranken und der Alten. Wir wollen, dass jeder in Freiheit leben kann.“

In diesem Jahr habe die Frage der sogenannten Sterbehilfe eine besondere Bedeutung. Jeder Mensch solle das Recht haben, in Würde zu sterben. Deshalb sage man: „Tötet meine Schmerzen, aber nicht mich! Aktive Sterbehilfe konterkariert ein menschenwürdiges Sterben und fördert eine Unkultur des Todes, in der jeder um sein Lebensrecht bangen muss und niemand sicher sein kann.“ Den Marsch für das Leben unterstützen unter anderem die Deutsche Evangelische Allianz, die pietistische „ChristusBewegung Lebendige Gemeinde“ in Württemberg, das Forum Deutscher Katholiken, die Junge Union Deutschlands und die Senioren-Union der CDU.

Katholischer Generalvikar geht mit

Auch führende Kirchenvertreter gehen auf die Straße. So hat der Generalvikar der (katholischen) Diözese Regensburg, Michael Fuchs, seine Teilnahme angekündigt. Auf Anfrage der Evangelischen Nachrichtenagentur idea erklärte er: „Mir ist wichtig, dass wir bundesweit gemeinsam für das Lebensrecht jedes Menschen einstehen, gerade des ungeborenen und des leidenden Menschen, und ihnen eine Stimme geben.“ Er freue sich, so Fuchs, dass dieser Marsch Christen unterschiedlicher Konfessionen und Weltanschauungen verbinde. Der Generalvikar wird im Abschlussgottesdienst ein „geistliches Wort“ an die Teilnehmer richten.

Präses Hörsting: Deutschland braucht ein solches Signal

Unterstützung kommt auch von den Freikirchen. Der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, Ansgar Hörsting (Witten), sagte gegenüber idea, die Gesellschaft brauche ein solches öffentliches Signal – neben der Hilfe für Menschen in Not, der konkreten Unterstützung für Schwangere und der mutmachenden Begleitung für werdende Familien. Man dürfe sich nicht daran gewöhnen, dass jährlich mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet werden. Der Marsch für das Leben sei „ein Stachel in unserer Zeit“ und wende sich gegen die Verabsolutierung individueller Freiheiten. Man richte nicht den Finger auf Frauen, sondern lege den Finger in eine Wunde der Gesellschaft: „Das tut weh,muss aber sein, weil sich die Kinder nicht wehren können.“ Hörsting ist auch Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen.

Autonomes Bündnis: Abtreibungsgegner stoppen

Linksorientierte Parteien und Gruppen haben Proteste gegen den Marsch angekündigt. Das autonome Aktionsbündnis „what the fuck!“ (Was zur Hölle!) ruft zu einer Gegendemonstration auf.

Ziel sei es, den Marsch „dieses Sammelsuriums von Abtreibungsgegnern“ zu stoppen, sagte Pressesprecherin Sarah Bach. Zu Protesten ruft auch das „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ auf. Dahinter stehen unter anderem die Linkspartei, die Grüne Jugend und die Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Frauen. In den vergangenen Jahren musste die Polizei den Demonstrationszug vor gewaltbereiten Gegendemonstranten schützen.

Der diesjährige Marsch für das Leben findet am 20. Sept. 2014 in Berlin statt! Beginn um 13 Uhr vor dem Bundeskanzleramt. Weitere Infos:
Marsch für das Leben 2014


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