Kauder kritisiert Schneider wegen Position zur Sterbehilfe

3. August 2014 in Deutschland


Unionsfraktionschef Volker Kauder: Das Thema aktive Sterbehilfe, das in den kommenden Monaten auch den Bundestag beschäftige, sei für ihn durch das Schneider-Interview «nicht einfacher geworden».


Leipzig (kath.net/KNA) Unionsfraktionschef Volker Kauder (Foto) hat den evangelischen Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider wegen dessen Position zur assistierten Selbsttötung kritisiert. «Es ist wenig hilfreich, wenn der EKD-Ratsvorsitzende als Betroffener zu dieser existenziellen Herausforderung Interviews gibt», sagte Kauder der «Leipziger Volkszeitung» (Montag). Nach der Krebsdiagnose seiner Ehefrau hatte Schneider in mehreren Interviews erklärt, er würde aus Liebe entgegen seiner persönlichen Haltung und entgegen der offiziellen Haltung seiner Kirche seine Frau beim assistierten Sterben begleiten. Dies hatte eine kontroverse Debatte ausgelöst.

Kauder sagte, man müsse den Menschen die Angst vor dem Sterben nehmen. Das Thema aktive Sterbehilfe, das in den kommenden Monaten auch den Bundestag beschäftige, sei für ihn durch das Schneider-Interview «nicht einfacher geworden». Trotzdem bleibe es dabei, dass die großen christlichen Kirchen die organisierte Sterbehilfe strikt ablehnten, so der CDU-Politiker.

Die katholische Kirche ist gegen jede aktive Sterbehilfe und befürwortet statt «Hilfe zum Sterben» eine «Hilfe beim Sterben», etwa in Hospizen. Schneider hatte Ende Juni wegen der Krebserkrankung seiner Frau seinen Rücktritt als Chef des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) für November angekündigt. Der Wunsch, soviel Zeit wie möglich mit ihr und der Familie zu verbringen, sei mit seinen EKD-Ämtern nicht zu vereinbaren.

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Foto Volker Kauder: © www.volker-kauder.de


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