Islam-Experte: Der Antisemitismus ist tief im Koran verankert

24. Juli 2014 in Chronik


Evangelischer Pfarrer: "Juden würden im Islam nur geduldet, wenn sie „kuschen“, aber überall dort, wo es ihnen wirtschaftlich gutgehe und sie Einfluss hätten, blühe der islamische Antisemismus"


Köln (kath.net/idea)
Der evangelikale Islam-Kenner Pfarrer Eberhard Troeger (Wiehl) hat die jüngste Welle antisemitischer Gewalt in Deutschland verurteilt und Kritik am Islam geübt. „Der Antisemitismus ist tief im Koran verankert“, sagte er im Gespräch mit idea. Juden würden im Islam nur geduldet, wenn sie „kuschen“, aber überall dort, wo es ihnen wirtschaftlich gutgehe und sie Einfluss hätten, blühe der islamische Antisemitismus. Bei den antiisraelischen Protesten kommt es nach Meinung Troegers zu „merkwürdigen Allianzen“ zwischen Muslimen und Linksextremisten. Der Antisemitismus beider Gruppen habe zwar völlig andere Wurzeln: „Dennoch bilden sie immer öfter eine Koalition.“ Auch warnt Troeger davor, gegenüber muslimischen Extremisten zu schnell klein beizugeben: „Zu früh nachzugeben, ermuntert muslimische Radikale.“ Gerade Christen müssten jetzt ihre Verbundenheit mit Israel bekunden.

Auch der Bundesvorsitzende des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), Thomas Rachel (CDU), hat die judenfeindliche Randale verurteilt: „Es ist eine Schande und ein nicht zu duldender Zustand, wenn radikale Muslime auf deutschen Straßen offen und unverhohlen ihren abgründigen und menschenverachtenden Judenhass propagieren.“ Es sei eine „historische Pflicht“, die in „unserem christlichen Glauben“ gründe, solchen Auswüchsen konsequent, unmissverständlich und unverzüglich entgegenzutreten. Bei Solidaritätsaktionen für die Palästinenser im Gazastreifen war es in Deutschland wiederholt zu Ausschreitungen gekommen. In Berlin riefen am 19. Juli Palästina-Aktivisten bei einer Kundgebung Slogans wie „Scheiß-Juden“ und „Nazimörder Israel“. Im Anschluss an die Veranstaltung attackierten Muslime ein zufällig vorbeigehendes israelisches Ehepaar.

Bereits am 17. Juli war in Berlin eine Solidaritätsaktion für Gaza aus dem Ruder gelaufen. Am Kurfürstendamm skandierten die etwa 300 meist muslimischen Teilnehmer neben Parolen wie „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) antisemitische Sprüche wie „Jude, Jude, feiges Schwein, komm heraus und kämpf allein“. Die Berliner Polizei hat diese Parole mittlerweile verboten. Sie werde einschreiten, falls gegen diese Auflagen bei künftigen Demonstrationen verstoßen werde. Die Polizei begründete nach einem Bericht des Rundfunk Berlin-Brandenburg ihr Nichteingreifen in der Vergangenheit damit, dass der Slogan nach einer vorläufigen Einschätzung der Staatsanwaltschaft keine Volksverhetzung darstelle. Die Prüfung sei aber noch nicht abgeschlossen.

In Essen nahm die Polizei 15 Personen fest, die offenbar einen Anschlag auf die Alte Synagoge der Stadt geplant hatten. Laut Polizeiangaben befinden sich die Tatverdächtigen mittlerweile wieder auf freiem Fuß. Unterdessen haben die Behörden Ermittlungen gegen einen Imam aufgenommen, der in einer Freitagspredigt in einer Berliner Moschee zur Ermordung von Juden aufgerufen hatte. „Allah, zerstöre die zionistischen Juden, zähle und töte sie bis zum letzten Mann, verschone keinen Einzelnen von ihnen“, hieß es in dem Video, das die jüdische Organisation MEMRI öffentlich machte. Neben dem Zentralrat der Juden hatte auch der Berliner CDU-Abgeordnete Burkard Dregger Anzeige erstattet. Derzeit sei unklar, wo sich der im Libanon geborene Imam, der einen dänischen Pass besitzt, aufhalte.


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