Bangladesch: Solidaritätsdemos nach Angriffen auf Ordensfrauen

23. Juli 2014 in Weltkirche


Katholische Kirche spricht von Terrorakten und fordert mehr Minderheitenschutz


Dhaka (kath.net/KAP) In mehreren Teilen Bangladeschs demonstrierten am Montag Christen infolge der brutalen Angriffe gegen Ordensfrauen am 7. Juli. Über 2.500 Menschen - darunter auch etliche Muslime und Hindus - gingen laut der Online-Plattform ucanews.com in Rangpur auf die Straße, wo es zum Überfall auf die Missionsstation gekommen war. Auch in der Hauptstadt Dhaka und anderen Städten kam es zu Protesten. "Ein derart abscheulicher Anschlag auf geweihte Personen darf auf keinen Fall hingenommen werden", erklärte der Sekretär der Kommission "Iustitia et Pax" in der zuständigen Diözese Dinajpur, Anthony Sen. Er forderte eine sofortige Fahndung und Bestrafung der Täter sowie Maßnahmen der Regierung für mehr Minderheitenschutz.

Vor zwei Wochen war eine Missionsstation im Dorf Boldipukur von einer Gruppe von rund 50 mit Messern und Eisenstangen bewaffneten Männern verwüstet und ausgeraubt worden, wobei zwei der hier lebenden Ordensfrauen schwer verletzt wurden. Zehn Tatverdächtige, darunter zumindest zwei "professionelle Einbrecher", wurden seither festgenommen, die Polizei spricht von einem "Raubüberfall" als Hauptmotiv.

In katholischen Kreisen ist allerdings von einem "geplanten terroristischen Angriff" gegen die Kirche die Rede. Als Drahtzieher wird ein muslimischer Großgrundbesitzer, Asaduzzaman Saja Fakir, ins Spiel gebracht, der bereits seit langem einen Rechtsstreit gegen die Kirche um Landbesitz führt. Auf seine Kappe sollen mehrere Anschläge gegen Priester und Ordensfrauen gehen, die sich seinen Versuchen widersetzt haben, der Kirche entwendete und ihr im Jahr 2010 per Gericht wieder zugesprochene Grundstücke erneut in Besitz zu nehmen. Die Anschuldigungen hat Fakir in ersten Stellungnahmen als Verleumdung zurückgewiesen; er wolle sich und seine Familie in einer Pressekonferenz verteidigen, hieß es.

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Foto: (c) UCANEWS


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