Ägypten: Täglich wird eine Christin entführt

7. Juli 2014 in Weltkirche


Missionstag der Hilfsaktion Märtyrerkirche informiert über Verfolgungen


Filderstadt (kath.net/idea) In Ägypten wird täglich eine Christin entführt. Das berichtete ein Mitglied der Koptischen Kirche Ägyptens Mitte des vergangenen Monats beim Missionstag der „Hilfsaktion Märtyrerkirche“ (HMK, Uhldingen/Bodensee) in Filderstadt bei Stuttgart. Emad, wie sich der Mann nennt, kümmert sich besonders um christliche Mädchen, die entführt und zwangsverheiratet werden. Er hat mit Unterstützung der HMK und ihrer Partner in Kairo ein „Schutzhaus“ für ehemalige Muslime eingerichtet, die wegen ihres Religionswechsels bedroht werden. Er widersprach der offiziellen Statistik, wonach nur sechs bis zehn Prozent der 83 Millionen Ägypter Christen seien. Vielmehr könnten es bis zu 25 bis 30 Prozent sein. Unter den bis zu 20 Millionen Christen gebe es allein sieben Millionen ehemalige Muslime. Als Grund für die große Verbreitung des Christentums nannte Emad, dass Gemeinden gerade in Zeiten der Verfolgung gestärkt würden.

Ein Vater tötete wegen „Abfalls vom Islam“

Ein weiterer Redner, der 28-jährige Jordanier Sultan, illustrierte das Thema des Jahresfestes „Trotzdem hoffen“ mit eigenen Erfahrungen nach dem Wechsel vom Islam zum Christentum. Als überzeugter Muslim sei es ursprünglich sein tiefster Wunsch gewesen, sein Leben für Allah im Krieg hinzugeben. Er habe „Ungläubige“ töten wollen. Durch die Begegnung mit einer Christin sei er selber Christ geworden. Da sich seine Frau nicht von ihm trennen wollte, habe ihr Vater sie wegen „Abfalls vom Islam“ umgebracht. Seitdem lebe er in Europa. Hier beobachte er, dass „immer mehr Muslime Gott suchen“.

Der Missionsleiter, Pastor Manfred Müller, bezeichnete die Standfestigkeit verfolgter Christen als Vorbild für deutsche Gemeinden, die zwar nicht bedroht seien, aber zunehmend gesellschaftlichen Gegenwind spürten.


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