1. Juli 2014 in Deutschland
Jüdischer Historiker Wolffsohn: Wie soll der blinde, lahme oder taube Nennchrist, der meistens sogar aus der Kirche ausgetreten ist, einen Dialog mit Muslimen führen, die ihre Religion noch ernst nehmen?
Berlin (kath.net/idea) Der jüdische Historiker Prof. Michael Wolffsohn (Foto) hält die deutsche Gesellschaft in der Auseinandersetzung mit dem islamischen Terrorismus für schlecht aufgestellt. Die meisten Christen seien religiös unmusikalisch und würden ihre Religion nicht kennen und nicht ernstnehmen, sagte er in der ZDF-Sendung Peter Hahne am 29. Juni. Wie soll der blinde, lahme oder taube Nennchrist, der meistens sogar aus der Kirche ausgetreten ist, einen Dialog mit Muslimen führen, die ihre Religion noch ernst nehmen?
Mit Ausnahme einer kleinen bekennenden Minderheit hätten die Kirchen nicht mehr genügend Leute, um mit den Muslimen in einen Dialog zu treten. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesinnenministerium, Günter Krings (CDU), pflichtete ihm bei. Wir müssen unsere Werte stärker vertreten, forderte er. Der Salafismus zeige eine Schwäche der westlichen Gesellschaften auf, die ihre jüdisch-christlich-abendländischen Werte stärker propagieren müsse. Nach Aussage von Krings halten sich in Deutschland derzeit 320 gewaltbereite Salafisten auf.
Foto Wolffsohn © http://www.wolffsohn.de
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