28. Mai 2014 in Österreich
Messsimulation statt Sonntagsmesse in Wiener Pfarre. Schönborn: unerlaubte und irreführende Form des Wortgottesdienstes. Bei der Feier sei in sehr missverständlicher Weise eine Art Hochgebet gesprochen worden
Kottingbrunn-Wien (kath.net) Nach der Exkommunikation der Wir-sind-Kirche-Chefin Martha Heizer ist jetzt in Österreich ein weiterer Fall von Messsimulation bekannt geworden. Laut einem Bericht der Tageszeitung Die Presse geschah dies am 2. Juni 2013 in der Pfarre Kottingbrunn. Kardinal Christoph Schönborn, Erzbischof von Wien, beschrieb den Vorfall in einer Stellungnahme gegenüber Nuntius Erzbischof Peter Zurbriggen als unerlaubte und irreführende Form des Wortgottesdienstes. Bei der Feier sei, so Schönborn, in sehr missverständlicher Weise eine Art Hochgebet gesprochen worden.
Gemäß Bericht der Presse hatte die Frau in der sonntäglichen gottesdienstlichen Versammlung laut Aktenlage die Worte der Gabenbereitung, das Sanctus, auch ein Hochgebet gesprochen und damit gleichsam eine gesamte Eucharistiefeier simuliert. Ein Mitfeiernder habe Skandal gerufen und das Gotteshaus wütend verlassen.
Katholischer Pfarrer in Kottingbrunn ist seit 32 Jahren Walter Reichel (Foto). Er ist Mitglied der österreichischen Pfarrer-Initiative, die seit 2011 zum Ungehorsam aufruft. Nach Darstellung der Presse wurde Reichel in das Erzbischöfliche Palais zitiert und vom Kardinal gemaßregelt. Reichel sei allerdings am gestrigen Dienstag im Gespräch mit der Presse bei seiner eigenen Version der Sonntagsmesse geblieben: Das war ein Wortgottesdienst mit Kommunionfeier. Es sind eindeutig keine Wandlungsworte gesprochen worden.
Noch im Januar hatte Kardinal Schönborn im Interview mit Radio Vatikan über die Pfarrer-Initiative festgestellt, dass jene Priester, die wirklich den Aufruf gemacht haben, wirklich nur ein ganz kleiner Prozentsatz, fast im Promille-Bereich, der Priester sind, kath.net hat berichtet.
Foto Pfr. Reichel © Polytechnische Schule Kottingbrunn
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