Ukrainischer-katholischer Bischof: Putin ist unberechenbar

11. März 2014 in Aktuelles


Der Bischof der katholischen Ukrainer in Deutschland, Petro Kryk, befürchtet, dass es auf der Krim zu kriegerischen Auseinandersetzungen komme. Er sei froh, dass dort bislang noch niemand getötet wurde


Münster (kath.net/KNA) Der Bischof der katholischen Ukrainer in Deutschland, Petro Kryk, sorgt sich über die Entwicklung in seinem Heimatland. Der Apostolische Exarch für die Ukrainer des byzantinischen Ritus in Deutschland und Skandinavien bekundete am Dienstag in Münster die Befürchtung, dass es auf der Krim zu kriegerischen Auseinandersetzungen komme. Er sei froh, dass dort bislang noch niemand getötet wurde. Russlands Präsident Wladimir Putin (Foto) sei unberechenbar und könne nicht verlieren.

Kryk, der die Seelsorge für 140.000 Ukrainer in Deutschland verantwortet, ist Mitglied der Deutschen Bischofskonferenz und äußerte sich am Rande der Frühjahrsvollversammlung der Bischöfe. Für Putin sei es wichtig, wieder eine Union der alten sowjetischen Staaten herzustellen, meinte Kryk. Gefährdet seien auch die baltischen Staaten mit ihrem Zugang zur Ostsee.

Der Bischof bedauerte, dass der Ukraine keine Chance gegeben werde, sich selbst zu entwickeln. Es sei notwendig, den Staat neu aufzubauen, um Korruption und Oligarchie zu bekämpfen. Der Ex-Präsident habe sich nicht um die materielle Situation der Bevölkerung gekümmert.

Kryk bekundete Freude darüber, dass die alte Regierung abgelöst wurde. Die Übergangsregierung in Kiew leiste eine «sehr gute und vernünftige Arbeit». Auch die frühere Ministerpräsidentin Julia Timoschenko schätze er sehr. Der Bischof rief die Europäische Union auf, dem Land finanziell unter die Arme zu greifen. Kryk leitet von München aus die griechisch-katholische Exarchie, zu der in Deutschland rund 140.000 Menschen zählen. In Dänemark, Schweden, Finnland und Norwegen sind es jeweils etwa 5.000.

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