Öffentlich-rechtliche Meinungsbildung im Dienste der Homo-Lobby

4. Februar 2014 in Kommentar


Leben wir noch in einem Land, das seinen demokratischen Geist und den Pluralismus der Meinungen bewahrt hat? Ein Gastkommentar von Gabriele Kuby


München (kath.net) Man stelle sich vor, die öffentlich rechtlichen Fernsehsender, die jeder Bürger gezwungen ist zu finanzieren, wären dem Verfassungsauftrag treu, der da lautet:

1. Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.

2. Pflege und Erziehung der Kinder sind das natürliche Recht der Eltern und die zuvörderst ihnen obliegende Pflicht. (Artikel: 6, 2)

Wie würde dann eine Talkshow über den Bildungsplan der grün-roten Regierung in Baden Württemberg aussehen? Erlauben wir uns einen kühnen Ausflug ins Land der Fantasie.

Die brennende Frage für die Bürger dieses Landes, die von einem öffentlich-rechtlichen Sender gestellt werden müsste, ist:
Trägt der Bildungsplan zum Schutz von Ehe und Familie bei? Und die zweite Frage wäre: Respektiert er das Erziehungsrecht der Eltern?

Wer müsste eingeladen werden, um angemessen zu diskutieren, ob die „Akzeptanz sexueller Vielfalt“ künftig in allen Altersstufen als Querschnittsaufgabe aller Fächer zum Bildungsziel erhoben werden soll, damit Kinder von Klein auf lernen, dass es ganz selbstverständlich ist, schwul, lesbisch, bi-sexuell, trans-sexuell, trans-gender, inter-sexuell, kurz queer zu sein?

Um dem Millionenpublikum eine eigene Meinungsbildung zu ermöglichen, wäre folgende Gästeliste denkbar:

1. Der verantwortliche Kultusminister

2. Der Initiator der Open Petition als Vertreter der 192.500 Gegnern des Bildungsplanes (die Petition wurde am 30. 01. 2014 im Landtag von Baden Württemberg Übergeben)

3. Ein Vertreter der Elternverbände, welcher sich für die Wahrung des Erziehungsrechts der Eltern einsetzt

4. Ein Psychologe, welcher über die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den besonderen physischen und psychischen Risiken des nicht-heterosexuellen Lebensstils Auskunft gibt

5. Eine Vertreterin eines sexualpädagogischen Programms, welches Kinder und Jugendliche auf Ehe und Familie vorbereitet, z. B. Teenstar

6. Ein Homosexueller, welcher sich zu seiner Homosexualität bekennt

7. Ein Ehepaar, welches sich zu seiner Heterosexualität bekennt und zu zahlreichen geborenen Kindern

Falls der Sender das Publikum emotional vor den objektiven Gefahren des homosexuellen Lebensstils warnen wollte, könnten eingeladen werden:

8. Eine Mutter, welche ihren halbwüchsigen Sohn durch Suizid verloren hat, nachdem der Vater seine Homosexualität entdeckt und die Familie verlassen hat

9. Eine junger Mann, welcher zwei Mütter hat, die Eizellenspenderin und die Leihmutter, und zwei Väter, Elter 1 und Elter 2, und verzweifelt auf der Suche nach seiner Herkunft und Identität ist

Was erleben wir stattdessen in so gut wie allen Talkshows, welche sich mit den Themen der gegenwärtigen Kulturrevolution befassen, deren Kern der Umsturz der moralischen Normen der Sexualität ist? Hoch professionalisierte Meinungsmanipulation im Dienste der Homo-Lobby! Dafür haben die Talk-MeisterInnen vielfältige Möglichkeiten:

1. Einseitige Auswahl der Gäste: Mehrheit der Gäste pro LGBT, kleine Minderheit der Gäste pro Familie

2. Sitzordnung: Pro-LGBT in Moderator-Nähe, Pro-Familie am Rand

3. Steuerung durch Moderation: Pro-LGBT-Gästen deutlich mehr Redezeit geben. Nicht ausreden lassen. Rhetorische Fragen, welche den Pro-Familien-Gast lächerlich machen oder das Publikum gegen ihn einnehmen

4. Prinzip Tränendrüse: Mitgefühl mit Einzelfällen im Dienste der LGBT-Ziele erzeugen

5. Einseitige Zusammensetzung des Publikums

6. Claqueure im Publikum, welche den Applaus steuern

7. Kameraführung: Pro-Familien-Gäste in Momenten mit negativem Gesichtsausdruck groß ins Bild bringen

8. Bei vorheriger Aufzeichnung länger aufzeichnen als die Sendezeit, um schneiden zu können bis hin zum Vertauschen von Fragen und Antworten

9. Bei interaktiven Sendungen oder Kommentar-Möglichkeiten im Internet strategische Auswahl der Postings

10. Über Bande spielen: Negative Rezensionen der Pro-Familien-Gäste in anderen Medien

In Hinblick auf die aktuelle Debatte um den Bildungsplan würde der Bevölkerungsanteil, der mit fast 200.000 Unterschriften seine Bedenken bekundet hat, es schätzen, wenn die Medien ihre kritische Aufklärungsfunktion wahrnehmen würden, um zu klären, was eigentlich mit der Akzeptanz sexueller „Vielfalt“ gemeint ist. Angesichts der Tatsache, dass 12 Vertreter von LGBTTIQ-Gruppen im Beirat des grün-roten Bildungsplans vertreten sind, wüsste man gerne, wozu die Kinder erzogen werden sollen. Außer zur Akzeptanz von Homosexualität auch zur Akzeptanz von Bisexualität – mal Männer, mal Frauen, mal beide; von Transsexualität – Kleider- und/oder Geschlechtswechsel; von Polyamorie – mehrere Erwachsene beliebigen Geschlechts in sexueller Gemeinschaft und „Verantwortung für Kinder“; von all den sexuellen Abgründen, die mit dem Sammelbegriff „queer“ bezeichnet werden?

Wohin die Reise geht, zeigt die „Queere Resolution der Grünen Jugend vom März 2013. Dort wird der „Aktionsplan für Vielfalt“ gefordert, welcher, „die Privilegierung der Ehe zwischen ‚Mann’ und ‚Frau’ durch eine „queeres Grundgesetz“ abschaffen soll. Widerspruch von Seiten des grünen Parteivorstandes oder vom Ministerpräsidenten Kretschmann? Fehlanzeige!

Ein besonders krasses Beispiel für strategische Meinungsmanipulation war die Nachtcafé-Sendung vom 24. Januar 2014. Ganz unerwartet überrollte den Sender SWR eine Flutwelle von Protesten. Der Sender schaltete vorübergehende die facebook-Seite ab und überraschte dann mit der Erklärung, dass der Moderator, Wieland Backes, nach 700 Nachtcafé-Sendungen seinen Abschied nimmt.

Hervorragende Aufklärungsarbeit leistete dabei das „Christliche Informationsforum“ www.medrum.de. Während die Mainstream-Medien ihren eigentlichen demokratischen Auftrag immer weniger wahrnehmen, in der Verpflichtung auf Wahrheit und die Werte des Grundgesetzes die Strategien der Mächtigen ins Licht der Öffentlichkeit zu stellen, zeigte sich, dass auch ein nicht-öffentlich-rechtlicher aber solider arbeitender Internetdienst diese Funktion wirksam wahrnehmen kann.

Hat es im öffentlich-rechtlichen (oder im privaten) Fernsehen jemals eine Sendung gegeben, die sich in den heißen Fragen des Kulturkampfes um die moralischen Normen der Sexualität am Verfassungsauftrag oder der Lebenswirklichkeit der großen Mehrheit der Bevölkerung orientierte? Wie kommt es, dass man den Eindruck hat, die Mainstream Medien seien zu einem verlängerten Arm der LGBT-Lobby geworden? Liegt es daran, dass ein Großteil der Medienarbeiter politisch grün bis rot ist, nicht verheiratet, keine Kinder hat, viele selbst homosexuell sind, wie manche Moderatoren und Programmchefs?

Warum unterziehen die zwangsfinanzierten Fernsehanstalten und Mainstreammedien das Volk einer dauernden Gehirnwäsche, welche die Wertgrundlage der Lebensformen der großen Mehrheit der Bevölkerung systematisch unterminiert? Man glaubt es kaum, wenn man die statistischen Ergebnisse von Eurostat liest: Im EU-Durchschnitt leben 74 Prozent der Kinder unter 18 Jahren mit ihren verheirateten Eltern in einem gemeinsamen Haushalt („Lebensformen in der EU27“)!

Warum gibt es so gut wie keinen Widerstand von den Medienarbeitern, die nicht ehe- und kinderlos, grün, homosexuell, und Pornokonsumenten sind? Haben sie Angst, ihren Job zu verlieren? Was sind das für Mächte, die den Teigwarenhersteller Barilla nach einer homo-kritischen Bemerkung zur öffentlichen Selbstkritik nach maoistischem Muster und Ergebenheitsadressen gegenüber der Homo-Lobby gezwungen haben? Welchen Preis hätte er zahlen müssen, wenn er es nicht getan hätte?

Die US-amerikanische Professorin Camille Paglia weiß davon ein Lied zu singen. Sie outete sich bereits vor dem Stonewall-Aufstand 1969, dem Beginn der Homo-Bewegung, als Lesbe. Damals bedeutete das Outen tatsächlich Diskriminierung. Heute wird ein Fußballer, der sich nach dem Ende seiner Karriere und nach einer langen heterosexuellen Beziehung als Homosexueller outet, von Politik und Medien als „Held“ bejubelt.

Wenn hingegen ein Bürger eine Petition gegen grün-rote Bildungspläne zur Veränderung familientragender Wertvorstellungen initiiert, dann hat er nach Meinung der Vizepräsidentin der Landtags von Baden Württemberg, der grünen Abgeordneten Brigitte Lösch, „in dieser Gesellschaft nichts verloren“. Camile Paglia schrieb ein Buch über die problematischen Seiten des homosexuellen Lebensstils mit der Folge, dass die Homo-Lobby versuchte, „mich zu zerstören“. Sie spricht von „Homo-Faschismus“ und „stalinistischen Methoden“ der Aktivisten. Als lesbisch lebende Atheistin beklagt sie den Verlust der Meinungsfreiheit, der Religionsfreiheit, echter Bildung in Schule und Universität und der Selbstaufgabe des „gesamten Berufsstandes der Psychologen“, welche die Ursachen von Identitätsstörungen nicht mehr erforschen dürfen. (http://www.voiceofthevoiceless.info/lesbian-feminist-camille-paglia-sexual-orientation-is-fluid-and-can-change)

Aber die Barilla-Methode greift nicht immer: Phil Robertson, US-amerikanischer Medienstar in der bekanntesten Realityshow der amerikanischen Mediengeschichte, „Duck Dynastie“, äußerte sich in einem Interview unmissverständlich über menschliche Geschlechtsteile, die zusammenpassen und solche, die nicht zusammenpassen. Dafür wurde er vom Sender A & E gefeuert. Aber diesmal riefen Millionen von Followers im Internet zum Boykott von A & E auf. Die Einschaltquoten sanken dramatisch, und A & E kroch zu Kreuze, entschuldigte sich und stellte Phil Robertson, der sich nach Drugs and Rockn’roll zu Jesus bekehrt hatte, wieder ein. (http://www.lifesitenews.com/news/duck-dynasty-family-to-ae-dump-dad-and-you-lose-all-of-us)

Leben wir noch in einem Land, das seinen demokratischen Geist und den Pluralismus der Meinungen bewahrt hat, oder haben sich Staat und Medien, UN und EU dem Diktat einer kleinen, sexuell definierten, Minderheit unterworfen – wissenschaftliche Untersuchungen nennen übereinstimmend einem Anteil von 1,5 bis 3 % homosexuell orientierten Menschen an der Bevölkerung – einer Minderheit, deren spezifische sexuell bedingte Interessen als gemeinwohlförderlich nicht zu erkennen sind? Am 4. Februar wird das EU-Parlament über den Report der österreichischen Abgeordneten Lunacek abstimmen, welcher durchsetzen möchte, dass jedes Gesetz der EU auf LGBT-Verträglichkeit getrimmt wird und Kritiker kriminalisiert werden. In den letzten zwanzig Jahren ging das alles durch wie das Messer durch die Butter. Aber nach dem Scheitern des Estrela-Berichts haben schon wieder 175.000 Bürger (CitizenGo, 02.02.2014) eine Petition gegen den totalitären Lunacek-Report unterschrieben.

Inzwischen fängt es an zu brodeln in Europa: Große Teile der Bevölkerung protestierten in Frankreich gegen die „Homo-Ehe“; in Kroatien erwirkte ein Referendum, dass die Ehe in der Verfassung als ein Bund zwischen Mann und Frau definiert wird; Ungarn gab sich eine christliche Verfassung, welche Ehe und Familie und das Leben schützt; in Frankreich bestreiken Eltern an einem Tag im Monat die Schulen, um gegen Gender-Pädagogik zu protestieren.

Bischof Huonder, Schweiz, und die Bischofskonferenzen der Slowakei, Polens, Portugals und der Ukraine haben kompromisslose Erklärungen gegen den Genderismus veröffentlicht. Litauen und Russland verbieten Homo-Propaganda in den Schulen. Wo immer sich Widerstand regt, kämpfen starke Kräfte der EU darum, den Widerstand zu brechen. Aber es könnte sein, dass sie die Rechnung nicht mit dem demokratischen Wirt gemacht haben, nämlich den Völkern Europas, die im Mai ein neues EU-Parlament zu wählen haben.

kath.net-Lesetipp

Die globale sexuelle Revolution
Zerstörung der Freiheit im Namen der Freiheit
Von Gabriele Kuby
Gebundene Ausgabe, 453 Seiten
2012 Fe-medienverlag
ISBN 978-3-86357-032-3
Preis 20.60 EUR

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Titelbild des neusten Buches von Gabriele Kuby. Das Buch wurde bereits in folgenden Sprachen veröffentlicht: Polnisch, Kroatisch, Ungarisch, Slowakisch und Tschechisch


Gabriele Kuby - Gender Mainstreaming (Vortrag bei einer Konferenz des Gebetshauses Augsburg)


Die polnische Bischofskonferenz präsentiert auf ihrer Homepage einen Vortrag von Gabriele Kuby gegen die Gender-Ideologie


Foto Gabriele Kuby: © Gabriele Kuby


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