Papst sendet neokatechumenale Missionare

1. Februar 2014 in Weltkirche


Im Vatikan begrüßte er am Samstag 10.000 Mitglieder der Gemeinschaft aus zahlreichen Ländern, darunter fast 1.000 Kinder. «Ich danke euch für alles, was ihr in der Kirche und in der Welt leistet»


Vatikanstadt (kath.net//KNA) Papst Franziskus hat hunderte Familien der geistlichen Bewegung Neokatechumenaler Weg als Missionare in die Welt ausgesandt. Im Vatikan begrüßte er am Samstag 10.000 Mitglieder der Gemeinschaft aus zahlreichen Ländern, darunter fast 1.000 Kinder. «Ich danke euch für alles, was ihr in der Kirche und in der Welt leistet», sagte er zu den Teilnehmern in der großen Audienzhalle. Unter ihnen waren 414 Familien, die vor allem in nichtchristliche asiatische Länder umsiedeln werden, um dort für den christlichen Glauben zu werben. «Ich ermutige euch, das Evangelium Jesu Christi überallhin zu tragen, auch in die unchristlichsten Gegenden und vor allem an die Ränder der menschlichen Existenz», gab ihnen Franziskus mit auf den Weg.

Zugleich rief der Papst die Neokatechumenalen zur engen Anbindung an die Ortskirchen auf, in denen sie künftig wirkten. Deren Reichtum sollten sie wertschätzen und gemeinsam mit den Ortsbischöfen «wie eine einzige Herde» auf dem Weg des Evangeliums vorangehen. «Manchmal ist es besser, auf einige Details zu verzichten, die eure Bewegung ansonsten erfordern würde», fügte er hinzu. In der Vergangenheit war es immer wieder zu Spannungen zwischen neokatechumenalen Gemeinschaften und Ortskirchen gekommen, weil Bischöfe das Glaubensleben der geistlichen Bewegung teilweise als Abkapselung empfanden. Die Einheit aller Gläubigen sei essenziell, betonte Franziskus.

Zudem sollen die Missionare nach seinen Worten immer den kulturellen Kontext beachten, in den sie nun eintreten. «Es handelt sich oft um eine völlig andere Umgebung als die, aus der ihr kommt.» Viele der Neokatechumenalen hätten für ihren Auftrag schwierige Fremdsprachen gelernt. Erst recht müssten sie aber die fremde Kultur verstehen lernen. Franziskus mahnte die Gäste zur Toleranz. «Die Freiheit jedes Einzelnen darf nicht unter Druck gesetzt werden, und man muss auch die mögliche Wahl derjenigen akzeptieren, die außerhalb eures Weges andere Formen des christlichen Lebens suchen», sagte der Papst. «Evangelisiert mit Liebe, tragt zu allen Gottes Liebe», rief er ihnen zu.

Die meisten der 414 ausgesandten neokatechumenalen Familien stammen aus Italien und Spanien. 174 von ihnen werden neue Missionszentren errichten. Diese bestehen aus jeweils vier Familien, einem Priester und weiteren Unterstützern. - Der Neokatechumenale Weg entstand 1964 in Spanien. Das Statut der Bewegung ließ der Heilige Stuhl 2008 kirchenrechtlich zu.

Die Audienz auf Video


(C) 2013 KNA Katholische Nachrichten-Agentur GmbH. Alle Rechte vorbehalten.


© 2014 www.kath.net