Spanien: Bestseller über katholische Ehe erzürnt Feministinnen

4. Jänner 2014 in Weltkirche


Das Buch ‚Heirate und ordne Dich unter’ der italienischen Journalistin Costanza Miriano, herausgegeben von der Erzdiözese Granada, ist zum Bestseller avanciert. Es rechtfertige die Unterdrückung der Frau, kritisieren Feministinnen.


Madrid (kath.net/LSN/jg)
Die Erzdiözese Granada 2013 hat ein Buch für junge Ehefrauen herausgegeben, das mittlerweile auf den spanischen Bestsellerlisten zu finden ist und Feministinnen zu wütenden Protesten veranlasst. Es trägt den Titel „Heirate und ordne Dich unter“ und wurde von der italienischen Journalistin Costanza Miriano verfasst, die selbst verheiratet und Mutter von vier Kindern ist. Das Gegenstück für junge Ehemänner trägt den Titel „Heirate und gib Dein Leben für sie hin“.

Feministinnen werfen der Autorin vor, sie verteidige die Unterdrückung der Frau. Sie haben Proteste gegen das Buch organisiert, in denen das Buch öffentlich zerrissen wird. Die Kritik treffe nicht das was sie geschrieben habe, verteidigte sich Miriano. Sie verstehe Unterordnung im Sinne des Apostels Paulus und nicht im Sinne der Feministinnen. Paulus habe an einer weiteren Stelle die gegenseitige Unterordnung der Ehepartner verlangt, erklärte sie.

Maite Molina, eine Stadträtin von Granada, hat die Staatsanwaltschaft eingeschaltet, um gegen die Veröffentlichung des Buches vorzugehen. Sie ist der Ansicht, es rechtfertige Gewalt gegen Frauen. Ana Mato, Spaniens Ministerin für Gesundheit, Wohlfahrt und Gleichstellung hält das Buch für „unzulänglich und respektlos gegenüber Frauen“.

In einer Presseaussendung bezeichnete Francisco Javier Martinez, der Erzbischof von Granada, die Kritik als „lächerlich und heuchlerisch“. Schließlich sei in Spanien die Abtreibung legal. Dies sei tatsächlich eine schlimme Form von Gewalt gegen Frauen. Weder dieses Buch noch eine seiner Aussagen hätten je Gewalt gegen Frauen zu rechtfertigen versucht, sagte Martinez.

Sie sei durch die Kritik nicht verletzt, sagte Miriano. Jede Frau, die so reagiere, sei eine verletzte Frau, die ihre Schönheit und ihren inneren Frieden nicht gefunden habe, fuhr sie fort. Ihr Buch behandle Verlobung, Ehe, das Familienleben, die Offenheit für das Leben, Kinder und Erziehung, erläuterte die Autorin. Sie habe die kirchliche Ehelehre in eine Sprache übersetzen wollen, die alle verstünden. Es gehe in der Ehe nicht darum, lautstark die eigenen Rechte einzufordern, sondern sich der eigenen Armut bewusst zu sein, sagte die Miriano.


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