Papst wird beim Angelus eigenes Familiengebet vorstellen

29. Dezember 2013 in Familie


Für Familienseelsorge zuständiger Kurienerzbischof Paglia: Die heutige Herausforderung für eine Familie besteht darin, das von der Mehrheit gelebte Modell von 'Vater-Mutter-Kind' zu verteidigen


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Beim Angelusgebet an diesem Sonntag stellt Papst Franziskus ein eigens zum Fest der Heiligen Familie verfasstes Gebet vor. Das kündigte der für die Familienseelsorge zuständige Kurienerzbischof Vincenzo Paglia gegenüber Radio Vatikan an.

"Die heutige Herausforderung für eine Familie besteht darin, das von der Mehrheit gelebte Modell von ,Vater-Mutter-Kind´ zu verteidigen", so der Kurienerzbischof. Politik und Wirtschaft würden ihrerseits wenig unternehmen, um dieses Modell von Familie zu festigen.

"Wenn wir aber diese Lebensform in Vergessenheit geraten lassen, dann müssen wir uns nicht wundern, wenn Jugendliche nicht mehr von Verlobung sprechen. Die Hochzeit ist zu einer Art Abschluss verkommen und nicht zu dem, was sie eigentlich ist: der Beginn eines gemeinsamen Lebensweges", sagte Paglia. Darin liege der Grund, weshalb viele ein "Singledasein" anstreben würde. Dies sei jedoch gleichbedeutend mit dem "Ende unserer Gesellschaft".

Mit der Sonderbischofssynode zur Familie wolle der Papst genau dieser Tendenz entgegen wirken, so der Kurienerzbischof. Auch wenn heute eine "feindliche Kultur gegenüber der Familie" herrsche, dürfe man nicht pessimistisch sein, sondern müsse die "Herausforderung annehmen", forderte Paglia.

Man müsse die Mitmenschen davon überzeugen, "dass der Individualismus das ,Wir´ zerstört". Stattdessen müsse das "Wir" der Familie als "Grundzelle unserer Gesellschaft" zu einer Selbstverständlichkeit werden.

Live-Schaltungen beim Mittagsgebet

Während des Mittagsgebetes am Sonntag soll zudem eine Live-Schaltung mit den Gläubigen in der Verkündungsbasilika in Nazareth sowie mit jenen in der so genannten "Casa Santa" von Loreto und den Besuchern in der Sagrada Familia in Barcelona hergestellt werden.

"Diese Verbindung mit Nazareth ist ein Wunsch des Papstes, um uns daran zu erinnern, dass Jesus dort zusammen mit seiner irdischen Familie 30 Jahre lang seines Lebens verbracht hat", erläuterte der Kurienerzbischof. In Barcelona stehe das heutige Sinnbild der Heiligen Familie, die durch den Künstler Gaudí zum Ausdruck gebracht worden sei. Damit wolle der Papst unterstreichen, dass der Sohn Gottes als Mensch selbst eine Familie brauchte. "Daher muss man dann logischerweise auch sagen, dass wenn Gott selbst eine Familie benötigte, dann gilt das umso mehr für uns", so der Kurienerzbischof.

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Foto: (c) korazym.org


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