Gelehrtenrat in Indonesien verbietet Muslimen Weihnachtsfeiern

19. Dezember 2013 in Weltkirche


In der indonesischen Provinzhauptstadt Banda Aceh wurde es Muslimen untersagt, sich in irgendeiner Form am christlichen Weihnachtsfest und an den Feiern zu beteiligen, auch nicht durch Grüße oder Glückwünsche an christliche Nachbarn


Rom (kath.net/KNA) Der islamische Gelehrtenrat der indonesischen Provinzhauptstadt Banda Aceh hat Muslimen untersagt, sich in irgendeiner Form am christlichen Weihnachtsfest und an den Feiern zum Jahreswechsel zu beteiligen. Auch Grüße oder Glückwünsche an christliche Nachbarn hätten zu unterbleiben, erklärte der Rat laut einem Bericht des römischen Pressedienstes Asianews (Mittwoch). Weihnachten und Neujahr gehörten nicht zur islamischen Tradition, sondern zur «abendländisch-römischen». Das Feiern sei deshalb für Muslime «haram», also nach islamischem Recht verboten. Die Provinz Aceh ist die einzige Indonesiens, in der die Scharia, das islamische Gesetz, gilt.

Die christliche Minderheit ermahnte der Gelehrtenrat, bei den Feiern die Vorgaben der Scharia zu respektieren. Festveranstaltungen in Hotels und Restaurants dürften die Muslime «nicht stören», hieß es laut Asianews in der Erklärung. Die Gelehrten wiesen die islamischen Rechtshüter demnach an, mögliche Verstöße dagegen streng zu ahnden. Üblicherweise beteiligen sich laut Asianews auch Muslime an den beiden Festen beteiligen und begehen insbesondere den Jahreswechsel nach Gregorianischem Kalender mit Tänzen und Feuerwerk. Beobachter werteten das Vorgehen des Gelehrtenrats als weiteren Beweis für eine Radikalisierung des Islam in Banda Aceh.

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