Dienstwagen-Check: Rote Karte für zwölf katholische Bischöfe

13. Dezember 2013 in Deutschland


„Grüne Karten“ für elf evangelische und drei katholische Repräsentanten – „Rot“ gab es für eine evangelische Landesbischöfin, doch für zwölf katholische Bischöfe


Berlin (kath.net/idea) Zahlreiche Bischöfe und Kirchenpräsidenten reden nicht nur über Klimaschutz, sie handeln auch – jedenfalls bei der Wahl ihrer Dienstwagen. Dabei entscheiden sich evangelische Kirchenleiter weitaus häufiger für Fahrzeuge mit geringem Ausstoß des klimaschädlichen Gases Kohlendioxid (CO2) als ihre katholischen Kollegen. Das geht aus dem Dienstwagen-Check der Deutschen Umwelthilfe hervor. Die Ergebnisse wurden am 5. Dezember in Berlin vorgestellt.

Danach hat sich die Zahl klimaverträglicher Dienstlimousinen beim kirchlichen Spitzenpersonal im Vergleich zum Vorjahr fast verdreifacht. 14 Fahrzeuge der Kirchenleiter liegen unter dem EU-Grenzwert von 130 Gramm CO2 pro Kilometer und erhalten dafür eine „Grüne Karte“ für glaubwürdiges Klimabewusstsein. Im vergangenen Jahr waren es lediglich fünf.

Den Check bestanden in diesem Jahr elf evangelische Bischöfe bzw. Kirchenpräsidenten und drei katholische Bischöfe. Spitzenreiter ist der Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche, Martin Heimbucher (Leer). Sein Dienstwagen, ein Mercedes Benz E300 BlueTEC Hybrid, hat einen CO2-Ausstoß von 107 Gramm pro Kilometer.

Grüne Karten auf evangelischer Seite erhielten auch die Landesbischöfe Ralf Meister (Hannover), Friedrich Weber (Braunschweig) und Jochen Bohl (Sachsen) sowie Martin Dutzmann (bis September Leiter der Lippischen Landeskirche, jetzt Bevollmächtigter des Rates der EKD in Berlin und Brüssel), Landesbischof Karl-Hinrich Manzke (Schaumburg-Lippe), Bischof Jan Janssen (Oldenburg), die Landesbischöfe Ulrich Fischer (Baden) und Heinrich Bedford-Strohm (Bayern) sowie die Präsidentin des Kirchenausschusses der Bremischen Evangelischen Kirche, Edda Bosse.

Auf katholischer Seite bekamen das Prädikat Bischof Heiner Koch (Dresden-Meißen), Erzbischof Werner Thissen (Hamburg) und Bischof Gregor Maria Hanke (Eichstätt).

Die Dienstfahrzeuge evangelischer Kirchenoberhäupter haben in diesem Jahr einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 130 Gramm pro Kilometer. Das entspricht exakt dem EU-Zielwert. 2011 lag der Wert noch bei 169 Gramm.

„Gelbe Karten“ für acht evangelische Kirchenleiter

Insgesamt wurden 47 Kirchenleiter nach ihren Dienstfahrzeugen gefragt. Fünf Bistümer verweigerten die Auskunft. „Gelbe Karten“ für „positive Ansätze“ bei der CO2-Verringerung erhielten folgende evangelischen Spitzenrepräsentanten: Präses Manfred Rekowski (Rheinland), Kirchenpräsident Volker Jung (Hessen und Nassau), Präses Annette Kurschus (Westfalen), Landesbischof Frank Otfried July (Württemberg), Bischof Martin Hein (Kurhessen-Waldeck), Landesbischof Gerhard Ulrich (Nordkirche), Kirchenpräsident Joachim Liebig (Anhalt) und Bischof Markus Dröge (Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz).

„Rote Karte“ für Bischöfin Junkermann

Eine „Rote Karte“ für zu hohe CO2-Emissionen bekam die Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann (Magdeburg). Ihr Dienstwagen, ein BMW 730d xDrive (Diesel), hat laut Umwelthilfe einen CO2-Ausstoß von 158 Gramm pro Kilometer.

„Rote Karte“ auch für DBK-Vorsitzenden Zollitsch

„Rot“ gab es auch für zwölf katholische Würdenträger, darunter den Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz und Apostolischen Administrators des Erzbistums Freiburg, Robert Zollitsch. Die beliebteste Automarke bei den Kirchenleitern insgesamt ist BMW – 26 nutzen ein solches Fahrzeug – vor Mercedes-Benz (10) Audi (4) und VW (3).


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