Kardinal Ravasi warnt vor Spott bei Frage nach Gott

27. November 2013 in Deutschland


Kardinal Gianfranco Ravasi warnt in Berlin vor einem oberflächlichen und banalen Diskurs über die Glaubens- und Gottesfrage


Berlin (kath.net/KNA) Gianfranco Kardinal Ravasi (Foto) warnt vor einem oberflächlichen und banalen Diskurs über die Glaubens- und Gottesfrage. Zum Auftakt der vatikanischen Gesprächsreihe «Vorhof der Völker» am Dienstag im Berliner Roten Rathaus mahnte der vatikanische Kulturminister zu «kritischer Abwägung der Positionen». Die Veranstaltung in Berlin solle dazu dienen, der verbreiteten gesellschaftlichen Gleichgültigkeit und dem öffentlich aufkommenden Spott bei existenziellen Fragen «Erwiderung» zu bieten. Es gelte eine Art «Nebel» zu durchdringen, der «sowohl die echte Religion als auch den eindeutigen, strengen Atheismus verschwimmen lässt».

Zu Beginn des «Vorhofs» hatte der Berliner Kulturstaatssekretär Andre Schmitz (SPD) die Gäste im Roten Rathaus begrüßt. Er betonte, die Hauptstadt sei keine religiöse Wüste, vielmehr herrsche eine Pluralität der Bekenntnisse und Lebensentwürfe in der Stadt, die der Senat auch in ihrer Unterschiedlichkeit fördere. Auch Berlins Kardinal Rainer Maria Woelki stellte heraus, dass der «Kalte Krieg zwischen Glaubenden und Nichtglaubenden» in der ehemaligen Frontstadt vorbei sei. Deswegen gehe es nun um ein respektvolles Gespräch, bei dem die «Differenzen nicht verwischt» werden sollten.

Nach der Eröffnung stand am Beginn der Veranstaltungsreihe eine Debatte zum Thema «Wenn es keinen Gott gibt, ist alles erlaubt». Es diskutierten der Freiburger Religionssoziologe Hans Joas, der Berliner Philosoph Herbert Schnädelbach und der evangelische Theologe Christoph Markschies.

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