Hauptgründe für Ordensaustritte: Keuschheitsgelübde und Frauenweihe

13. November 2013 in Weltkirche


Fehlendes geistliches Leben führt zu Entfremdung von der Kirche. 2.600 Personen verlassen ihre Orden und Gemeinschaften jedes Jahr.


Rom (kath.net/LSN/jg)
Durchschnittlich 2.600 gottgeweihte Personen verlassen pro Jahr ihre Orden und Gemeinschaften. Die häufigsten Gründe sind Schwierigkeiten mit dem Zölibat und der nur Männern vorbehaltenen Priesterweihe. Dies gab der Sekretär der Kongregation für die Institute des geweihten Lebens, Erzbischof José Rodríguez Carballo, Ende Oktober in Rom bekannt.

Er sprach wörtlich von „emotionalen Problemen“, die in der Folge zu einem Ordensaustritt führen würden. Dazu gehörten Liebesbeziehungen zu Menschen des anderen Geschlechts, die manchmal bis zur Ehe führten. Immer wieder seien Verstöße gegen das Keuschheitsgelübde die Ursache für einen Ordensaustritt. Das betreffe sowohl Personen des anderen wie auch des eigenen Geschlechts, sagte Rodríguez.

Der Entscheidung, den Orden zu verlassen, gehe in der Regel eine Glaubenskrise voraus, erläuterte der Erzbischof. Diese sei meist durch einen Mangel im geistlichen Leben verursacht. Oft fehlten den Ordensangehörigen das persönliche Gebet, das Gebet in der Gemeinschaft und der regelmäßige Empfang der Sakramente. Viele von ihnen würden sich nach einiger Zeit nicht mehr zur Kirche zugehörig fühlen. Die fehlende Gemeinschaft manifestiere sich unter anderem darin, bestimmte Teile der kirchlichen Lehre abzulehnen.

Auch das gesellschaftliche Umfeld spiele eine Rolle, sagte Erzbischof Rodríguez. In unserer Zeit gebe es wenig Verständnis für Opfer und Verzicht, die Teil des Ordenslebens seien. Die Menschen seien heute auch weniger bereit, langfristige Verpflichtungen einzugehen.


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