Die Liebe – der tiefste, unbesiegbare Grund der christlichen Hoffnung

4. November 2013 in Aktuelles


Franziskus bei der Messe für die verstorbenen Kardinäle und Bischöfe: Sie sind in den Händen Gottes. Nur die Sünde kann das Band der Liebe zwischen Gott und dem Menschen brechen. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Wie dies in der Vergangenheit seine Vorgänger taten, feierte Papst Franziskus am heutigen Montag am Kathedra-Altar der Peterskirche in lateinischer Sprache eine heilige Messe für die während des Jahres verstorbenen Kardinäle und Bischöfe. Vom 4. Januar bis zum 4. November sind neun Kardinäle gestorben, vier von ihnen unter dem Pontifikat Benedikts XVI. Von den verstorbenen Purpurträgern stammten sieben aus Europa (Polen, Belgien, Italien und Frankreich), einer aus Asien (Indien) und einer aus Afrika (Sambia). Insgesamt 116 Bischöfe sind zum Haus des Vaters zurückgekehrt.

In seiner kurzen Predigt ging der Papst von der zweiten Lesung des Tages aus dem Römerbrief aus: „Denn ich bin gewiss: „Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn“ (Röm 8,38-39).

Paulus präsentiere die Liebe Gottes als den tiefsten, unbesiegbaren Grund des Vertrauens und der christlichen Hoffnung. So zähle er die gegenteiligen und geheimnisvollen Kräfte auf, die den Weg des Glaubens bedrohten. Sofort aber bekräftige er, dass uns dennoch nichts von der Liebe trennen könne, die Christus selbst für uns verdiente, indem er sich völlig hingegeben habe: „Auch die teuflischen Mächte, die dem Menschen feindselig sind, halten ohnmächtig vor der innigen Einheit der Liebe zwischen Jesus und dem ein, der ihn im Glauben annimmt“. Diese Wirklichkeit der treuen Liebe Gottes zu einem jeden von uns helfe, in Ruhe und kraftvoll dem Weg aller Tag zu begegnen, der manchmal schnell, andere Male dagegen langsam und mühsam sei.

Nur die Sünde des Menschen könne dieses Band unterbrechen. Doch Gott suche den Menschen immer, um mit ihm die verlorene Einheit wiederherzustellen, die über den Tod hinausgehe und in der letzten Begegnung mit dem Vater ihren Höhepunkt erreiche.

Manchmal stehe man vor dem Tod eines lieben oder gut gekannten Menschen, und es komme die Frage auf: „Was wird aus seinem Leben, aus seiner Arbeit, aus seinem Dienst für die Kirche?“ Das Buch der Weisheit biete die Antwort: „sie sind in den Händen Gottes!“ Die Hand sei Zeichen der Aufnahme und des Schutzes, Zeichen einer persönlichen Beziehung der Achtung und der Treue. So seien diese Hirten in der Hand Gottes. Alles von ihnen sei gut bewahrt und werde vom Tod nicht zerstört.

„Auch unsere Sünden sind in der Hand Gottes“, so Franziskus: „jene Hände sind barmherzig, Hände mit Wundmalen aus Liebe: Jesus wollte die Wunden auf seinen Händen bewahren, um uns seine Barmherzigkeit verspüren zu lassen“.

Diese Wirklichkeit voller Hoffnung sei die Perspektive der Auferstehung, des ewigen Lebens, für das die „Gerechten“ bestimmt seien, „jene, die das Wort Gottes annehmen und seinem Geist gegenüber gehorsam sind“.


© 2013 www.kath.net