25. Oktober 2013 in Deutschland
Umstrittener Frankfurter Dekan reitet schwere Angriffe auf deutsche Bischöfe: "Es gibt ein identitäres Amtsverständnis, das die Erhabenheit der eigenen Amtsperson ins Irrwitzige steigert."
Frankfurt (kath.net)
Johannes zu Eltz, Frankfurter Stadtdekan und eine der Schlüsselfiguren rund um die Limburger Aufregung, hat in einem Interview mit der "Zeit" schwere Angriffe auf katholische Bischöfe gestartet. "Es gibt ein identitäres Amtsverständnis, das die Erhabenheit der eigenen Amtsperson ins Irrwitzige steigert. Wenn solche Leute systematisch gefördert werden, dann ist das System Kirche krank. Es zieht Narzissten an", meinte Johannes zu Eltz. Der Stadtdekan war zuletzt am vergangenen Mittwoch bei der Pressekonferenz des Limburger Domkapitels ins mediale Rampenlicht getreten und hatte dabei für Kopfschütteln bei Katholiken gesorgt, weil er in legerer Alltagskleidung und ohne Priestergewand vor die Kamera getreten war und - spürbar wenig erfreut - die Entscheidung von Papst Franziskus kommentiert hatte.
"Die Not einer narzisstischen Grundstörung lässt sich traumhaft befriedigen im Bischofsamt", erklärte zu Eltz, der dann noch behauptete, dass ein Defizit an normalen menschlichen Beziehungen durch ein Übermaß an Autorität kompensiert werde. Selbstkritik übte zu Eltz in Bezug auf die Karriere von Tebartz-van Elst: "Wir haben diesen Bischof gewählt. Wir können nicht so tun, als sei er vom Himmel gefallen." Das Limburger Domkapitel, das Tebartz-van Elst 2008 zum Bischof wählte, müsse sich fragen: "Wo haben wir Mitschuld? Wo haben wir versagt?" Der größte Fehler sei gewesen, den Bischof gewähren zu lassen: "Wir sind seufzend oder verärgert zur Tagesordnung übergegangen."
Kontaktmöglichkeit zum Limburger Domkapitel: domkapitel[at]bistumlimburg.de
Video: Das Auftreten des Stadtdekans bei der Pressekonferenz
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