Jüdische Gemeinde Roms am 11. Oktober beim Papst

1. Oktober 2013 in Aktuelles


Auch Vertreter des Internationalen Simon-Wiesenthal-Zentrums und der argentinische Rabbiner Abraham Skorka zu Besuch beim Papst


Vatikanstadt (kath.net/KAP) Papst Franziskus wird am 11. Oktober die jüdische Gemeinde Roms zu einer Audienz empfangen. Er werde zunächst mit Oberrabbiner Riccardo Di Segni unter vier Augen sprechen und dann mit dessen Delegation zusammentreffen, wurde am Montag im Vatikan bekannt. Zwei Wochen später werde eine 60-köpfige Abordnung des Internationalen Simon-Wiesenthal-Zentrums unter Leitung von Marvin Hier in Audienz zum Papst kommen. Die wiederholten Begegnungen mit jüdischen Vertretern machten deutlich, dass Franziskus der Aussöhnung und dem Dialog mit dem Judentum eine hohe Bedeutung beimesse, unterstrichen Vatikan-Vertreter.

Dazu gehöre auch ein privater Besuch des argentinischen Rabbiners Abraham Skorka, der in den vergangenen vier Tagen Gast im vatikanischen Gästehaus Santa Marta war, in dem auch der Papst wohnt. Er habe dort mit Franziskus gemeinsam die Mahlzeiten eingenommen und auch einen Abend in privater Form mit ihm verbracht.

Bei der Begegnung mit Di Segni dürfte auch der 70. Jahrestag der Razzia im jüdischen Ghetto Roms und die Deportation der jüdischen Gemeinde eine Rolle spielen. Dem Vernehmen nach prüft der Vatikan, in welcher Form er sich an den Gedenkveranstaltungen zu diesem Datum beteiligt. Bei einer SS-Razzia des am linken Tiberufers gelegenen jüdischen Viertels waren am 16. Oktober 1943 über 2.000 Personen festgenommen und in die Vernichtungslager deportiert worden. Fast alle kamen dort ums Leben.

Termin für Heilig-Land-Besuch offen

Unklar ist unterdessen, wann Franziskus eine Reise ins Heilige Land unternimmt. Anlass könnte der 50. Jahrestag der ersten katholisch-orthodoxen Begegnung vom 4. Januar 1964 sein. Damals waren Papst Paul VI. und Patriarch Athenagoras erstmals seit der Kirchenspaltung von 1046 zusammengetroffen. Daher könnte ein Treffen von Franziskus mit Patriarch Bartholomaios in Jerusalem stattfinden.

Ein Heilig-Land-Besuch des Papstes sollte jedoch nicht nur der Ökumene, sondern auch den Katholiken in der Region, dem Dialog zwischen Christen mit Juden und Muslimen, sowie der Begegnung mit Repräsentanten Israels wie der Palästinenser gelten, hieß es dazu in Rom. Denkbar wäre ein Termin im März, vielleicht aber auch im Mai. Beobachter gehen davon aus, dass Franziskus diesen Besuch noch zur Amtszeit von Präsident Simon Peres unternehmen will, der im Juli aus dem Amt scheidet.

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Foto: Rabbi Abraham Skorka, Freund von Papst Franziskus, zeigt eine Thorarolle, die 1938 von jüdischen Flüchtlingen aus Deutschland gerettet wurde


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