Mit Erzbistum Freiburg unterstützen nun 23 Bistümer 'One of us'

15. August 2013 in Deutschland


Seit Dienstag unterstützt auch Freiburg die europäische Bürgerpetition „EINER VON UNS/One of us“ - Zollitsch fordert: EU-Gelder für Schutz des Lebens und für Familienförderung einsetzen statt für Emryonenforschung und Abtreibung. Von Petra Lorleberg


Freiburg-Stuttgart (kath.net/pl) Auch Erzbischof Zollitsch und das Erzbistum Freiburg unterstützen das Anliegen der Bürgerinitiative „Einer von uns/One of us“. Dies gab das Erzbistum in einer Presseaussendung bekannt. In einer Predigt in Lautenbach am 13.8. wies Zollitsch darauf hin: „Wir haben an dem Bewusstsein zu arbeiten, dass wir Menschen das Leben nicht aus uns heraus und nicht für uns allein haben.“ Deshalb unterstütze er das Anliegen der Europäischen Bürgerinitiative „One of us – Einer von uns“: Sie verlangt den Stopp von EU-Geldern für Forschung mit embryonalen Stammzellen und für Abtreibung als Mittel der Bevölkerungskontrolle und der Familienplanung.

Erzbischof Zollitsch forderte, diese Gelder „künftig dem Schutz des Lebens und der Förderung der Familie zu Gute kommen“ zu lassen. Denn das Leben sei „ein Geschenk Gottes, das wir zu pflegen haben und dankbar annehmen dürfen“! Die Gottesmutter Maria ermutige Christen und helfe ihnen - wie Papst Franziskus es in einer Predigt formuliert habe - „menschlich und im Glauben zu wachsen, stark zu sein und nicht der Versuchung nachzugeben, auf oberflächliche Weise Menschen und Christen zu sein, sondern Verantwortung zu übernehmen und nach dem Höheren zu streben“, so der Freiburger Erzbischof gemäß Presseaussendung.

Grundsätzlicher gefasst betonte der Freiburger Erzbischof, der auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz ist, dass die katholische Kirche „in der Frage der Präimplantationsdiagnostik, den Gentests an Embryos, nicht nachlassen“ werde sondern weiterhin dafür einzutrete, „dass der Mensch eben nicht darüber urteilen kann und darf, welches Leben lebenswert ist und welches nicht“. Zollitsch mahnte mit deutlichen Worten: „Wir dürfen uns nicht zu Herren über die Schöpfung machen! Wir haben auf sie zu achten und das Leben zu bewahren!“ Deshalb könne die Kirche es auch nicht hinnehmen, „dass in unserem Land jedes Jahr mehr als einhunderttausend Schwangerschaften abgebrochen werden, wie man heute verharmlosend sagt, das heißt in Wirklichkeit, dass Embryonen und damit Menschen getötet werden“.

Mit dieser Predigt unterstützten nun 23 von 27 Ortbischöfen bzw. Bistümern offiziell die Petition „Einer von uns/One of us“. Die Bistümer finden vielfältige und unterschiedliche Wege, ihre Unterstützung an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen, beispielsweise Öffentlichmachen der Unterschrift des Ortsbischofs, einen Link auf der Bistumshomepage oder auch einen Aufruf zur Unterstützung im jeweiligen Amtsblatt.

Die Deutsche Bischofskonferenz lehnt es bisher ab, die Katholiken Deutschlands offiziell mit einem Aufruf zur Unterzeichnung zu ermutigen. Auf die entsprechende Anfrage von kath.net reagierte DBK-Sprecher Matthias Kopp mit dem Hinweis, dass „sich die Deutsche Bischofskonferenz grundsätzlich nicht an Unterschriftenaktionen beteiligt“. Andere europäische Bischofskonferenzen (beispielsweise die Österreichische Bischofskonferenz) unterstützen „EINER VON UNS/One of us“ explizit, kath.net hat berichtet. Europäische Bürgerpetitionen sind ein von der EU-Verfassung vorgesehenes Instrument der direkten Demokratie, durch welches Unionsbürger bewirken können, dass sich die Europäische Kommission mit einem bestimmten Thema befasst.

Inzwischen erreicht das Anliegen der Bürgerpetition „EINER VON UNS“ mehr und mehr die Ebene der Dekanate und Pfarreien. Bei kath.net kommen immer wieder Mails von Lesern an, die berichten, dass in ihrer jeweiligen Pfarrei in der Predigt positiv auf das Anliegen der Bürgerpetition eingegangen worden sei, dass nach der Sonntagsmesse Unterschriftenlisten auslägen und anderes mehr.

Von den für das deutsche Quorum erforderlichen 75.000 Unterschriften wurden bisher nach Angabe der Homepage von „Einer VON UNS/One of us“ 43.441 geleistet, das entspricht 58 Prozent. Die Unterschrift muss online bis spätestens 31.10.2013 geleistet werden, um gültig zu sein.

Link zur Online-Unterzeichnung der Petition: „Einer von uns/One of us“.
Unter dieser Adresse finden sich auch Listen zum Ausdrucken, mit denen Unterschriften gesammelt werden können, beispielsweise in der eigenen Pfarrei. Abgabetermin für die Listen mit vor Ort gesammelten Unterschriften ist der 10. Oktober 2013.

Die Reaktionen der einzelnen Bistümer auf die kath.net-Anfrage ist hier vollständig dokumentiert: „DBK: Kein Aufruf zur Unterstützung von 'Einer von uns'“.

Hedwig von Beverfoerde: ´Einer von uns´ - Die europäische Bürgerinitiative zum Schutz des Lebens in Europa



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