Lumen fidei: notwendige Hinwendung zum Wesentlichen des Glaubens

7. Juli 2013 in Aktuelles


Franziskus: christliche Gemeinschaft dient nicht der Sozialisierung, sondern der Verkündigung des Reiches Gottes. Die Enzyklika kann auch für den nützlich sein, der auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens ist. Von Armin Schwibach


Rom (kath.net/as) Angelus am 14. Sonntag im Jahreskreis. Der Papst erinnerte an die Begegnung mit dem Seminaristen, Novizinnen und Novizen am gestrigen Samstag sowie an die heilige Messe, die er für sie am Vormittag im Petersdom gefeiert hatte, und bat um das Gebet für sie.

Das Evangelium vom Tag (Ll 10,1-12.17-20) spreche gerade von der Sendung: von der Tatsache, dass Jesus kein isolierter Missionar sein und seine Sendung nicht alleine vollbringen wolle. Heute hörten wir, dass er jenseits der Zwölf weitere zweiundsiebzig berufe und sie zu zweit voraus in alle Städte und Ortschaften schicke, in die er selbst gehen wollte, um zu verkündigen, dass das Reich Gottes nahe sei. Jesus sei gekommen, um der Welt die Liebe Gottes zu bringen und „will sie mit dem Stil der Gemeinschaft, der Brüderlichkeit verbreiten“. Aus diesem Grund bilde er sofort eine Gruppe von Jüngern, „eine Missionsgemeinschaft“.

Der Papst wies darauf hin, dass das Ziel nicht die Sozialisierung sei, sondern die Verkündigung des Reiches Gottes, „und das ist dringend!“. Es sie keine Zeit mit Gerede zu vergeuden, „man muss nicht auf die Zustimmung aller warten, man muss hingehen und verkünden“. Allen müsse der Frieden Christi gebracht werden, „und wenn sie ihn nicht annehmen, dann geht man weiter“. Den Kranken müsse Heilung gebracht werden, weil Gott „den Menschen von allem Übel heilen will. Wie viele Missionare tun dies! Sie säen Leben, Gesundheit, Trost in den Randgebieten der Welt!“ Man dürfe nicht für sich selbst leben, sondern müsse aus sich herausgehen, rief Franziskus besonders den jungen Menschen zu,

Die zweiundsiebzig Jünger repräsentierten die Priester und Diakone, so Franziskus. In einem weiteren Sinne könne man auch an die Katecheten und Laien denken, die sich in den Pfarreien einsetzen, an alle, die mit den Kranken arbeiten, „aber immer als Missionare des Evangeliums, mit der Dringlichkeit des Reiches Gottes, das nahe ist. Alle müssen Missionare sein, alle können den Ruf Jesu vernehmen und vorwärts gehen“.

Jesus gebe jenen Jüngern die Kraft im Namen Christi gegen das Böse. Jesus bestätige es: diesen Jüngern gebe er die Kraft, den Satan zu bezwingen. Doch er füge hinzu: „Freut euch nicht darüber, dass euch die Geister gehorchen, sondern freut euch darüber, dass eure Namen im Himmel verzeichnet sind“ (Lk 10,20). „Wir dürfen uns nicht rühmen, als seien wir die Hauptakteure“, so der Papst abschließend: „Hauptakteur ist allein der Herr, die Gnade des Herrn Er ist der einzige Hauptakteur. Und unsere Freude ist allein diese: seine Jünger zu sein, seine Freunde. Die Gottesmutter helfe uns, gute Arbeiter des Evangeliums zu sein. Habt keine Angst, freudig zu sein, habt keine Angst vor der Freude, jene Freude, die uns der Herr gibt, wenn er in unser Leben eintritt. Habt keine Angst vor der Freude! Freude und Mut!“.

Nach dem Angelus erinnerte der Papst an seine erste Enzyklika „Lumen fidei“, die am vergangenen Freitag vorgestellt wurde. Papst Benedikt XVI. habe diese anlässlich des Jahres des Glaubens begonnen: „Ich habe diese schöne Arbeit aufgenommen und zu Ende gebracht. Ich biete sie voller Freude dem ganzen Volk Gottes an: für uns alle nämlich, besonders heute, ist es notwendig, zum Wesentlichen des christlichen Glaubens zu gehen, es zu vertiefen und mit den aktuellen Problematiken zu konfrontieren“. Für den Papst „kann diese Enzyklika wenigstens in einigen Teilen auch für den nützlich sein, der auf der Suche nach Gott und dem Sinn des Lebens ist.




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