Vatikan zu moralisch ungerechten und unvollkommenen Gesetzen

10. Jänner 2003 in Aktuelles


Noch im Jänner wird vom Vatikan ein neues 15-seitiges Dokument über Politiker veröffentlicht werden.


Vatikan (kath.net/Zenit.org)
Der Heilige Stuhl wird in Kürze ein Dokument über die Haltung veröffentlichen, die Politiker gegenüber Gesetzen einnehmen sollten, die "moralisch ungerecht und unvollkommen" sind.

Das etwa 15-seitige Dokument wurde von der Glaubenskongregation unter der Leitung des Kardinalpräfekten Joseph Ratzinger vorbereitet, und es soll noch im Januar veröffentlicht werden, wie Zenit aus vatikanischen Quellen in Erfahrung bringen konnte.

Das Dokument wird auf Fragen eingehen, die in den letzten Jahren in politischen und katholischen Kreisen höchste Aktualität erlangt haben, wie zum Beispiel, ob es möglich ist, für ein Gesetz zu stimmen, welches Abtreibung zulässt, sie wohl einschränkt, das Ganze als Alternative zu einem anderen freizügigeren sich in Kraft befindlichen Gesetz oder in der Abstimmung im Parlament.

Unter Nr. 73 der Enzyklika "Evangelium vitae" (1995) greift Papst Johannes Paul II. die Frage auf, ob ein Mitglied einer legislativen Versammlung, welches völlig gegen Abtreibung ist, ein in schwerwiegender Weise ungerechtes Gesetz zwar nicht ganz, aber doch wenigstens teilweise abschaffen könne. Besteht diese Möglichkeit, muss er sich dann dafür verwenden unter dem Vorbehalt, keine Skandale hervorzurufen und nicht verantwortlich dafür zu werden, dass ungerechte legislative Verfügungen, die er nicht abschaffen kann, in Kraft bleiben.


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